Bayer Leverkusen Völler: "Aránguiz kann nichts dafür"

Leverkusen · Die Bemühungen von Bayer 04 um Charles Aránguiz von Internacional Porto Alegre entwickeln sich zu einer nicht enden wollenden Geschichte. Nebenbei aber auch zu einer mit zunehmendem Unterhaltungswert.

Das ist Rudi Völler
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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Im Grunde ist die Faktenlage einfach: Bayer 04 möchte Charles Aránguiz verpflichten und hat ein Angebot bei Internacional Porto Alegre hinterlegt, das um die zehn Millionen Euro liegen soll. Der Mittelfeldspieler hat signalisiert, dass er für die Werkself spielen möchte. Zur Abwicklung des Transfers fehlt allerdings die Zusage seines Klubs, der längst gemerkt hat, dass sich mit dem 26-Jährigen gutes Geld verdienen lässt.

Die Brasilianer - und jetzt wird es unüberschaubar - scheinen im Transfer-Poker daher sämtliche Register ziehen zu wollen. Die Meldungen aus Brasilien jedenfalls überschlagen sich. So flattern beispielsweise über den Kurznachrichtendienst Twitter permanent vermeintliche News nach Europa - mit durchaus hohem Unterhaltungswert. Eine der Hauptrollen spielt ein Herr namens Roberto Moreno, der eine Investorengruppe vertritt, die sich offenbar die Ablöse für Aránguiz mit Inter teilen will. In diesem Zusammenhang erklärte der Boss von Porto Alegre, dass der Spieler nur an den Meistbietenden verkauft werde, oder eben bleibe. Das höchste Angebot soll inzwischen Leicester City mit 15 Millionen abgegeben haben.

Als Beleg der Verhandlungen tauchte ein Bild auf, das Vertreter des englischen Klubs mit denen von Inter zeigt. Es wird gelacht. Würden Jonas Boldt und Rudi Völler in dieser Situation solche Fotos verbreiten, würde man sie als unseriös abtun. Dem nicht genug, meldete sich eben jener Roberto Moreno auch im Radio zu Wort: "Für weniger als 15 Millionen Euro haben wir nicht das geringste Interesse zu verkaufen. Jetzt ist ein Angebot da. Die Gehalts-Offerte für ihn ist auch sehr gut, da wird er nur schwer ablehnen", sagte er. Wer Zeit hat, kann sich zu diesem Thema durchaus einen Nachmittag lang derartig berieseln lassen.

Womöglich erklärt das auch die Reaktion Rudi Völlers am Rande des Testspiels von Bayer 04, der solche Nachrichten gelassen zur Kenntnis nimmt. Völler weiß, dass beim Verhandeln viel geblufft wird. Also erklärte er den Stand der Dinge: "Wir sind optimistisch, dass wir das hinkriegen, aber es ist nicht durch. Das wird nicht innerhalb von ein paar Tagen gehen", sagte er und ließ erkennen: "Dass es so lange dauert, dafür kann der Junge nichts."

Aránguiz lehnt einen Wechsel zu Leicester offenbar genauso ab wie nach Marseille. Bleiben mindestens drei offene Fragen: Inwieweit und wie lange ist Bayer 04 bereit, diesen Poker mitzumachen? Schließlich geht immer mehr Zeit verloren, die Aránguiz bei seinem potenziellen neuen Klub fehlt. Und wie viel ist das Wort des Spielers Wert, sollte Leicester ihn wirklich mit horrendem Gehalt locken? Wie ein Klub den Fans einen Profi verkaufen will, der lieber in Leverkusen spielen würde, ist eine ganz andere Frage.

(sand)
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