Bayer Leverkusen Neuer Trainer Herrlich war nur dritte Wahl

Leverkusen · Seine Profikarriere begann Heiko Herrlich bei Bayer Leverkusen, jetzt wird der 45-Jährige Trainer beim Werksclub. Erste Wahl war er nicht. Dennoch tritt er selbstbewusst seine Aufgabe an.

Bayer 04 Leverkusen: Heiko Herrlich als Trainer vorgestellt
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Herrlich als Trainer vorgestellt

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Foto: dpa, nic

Heiko Herrlich wird neuer Trainer des Bundesligisten Bayer Leverkusen. Der ehemalige Spieler des Werksklubs kommt vom Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg und unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019. "Ich möchte mich bei den Verantwortlichen für das Vertrauen bedanken. Ich werde alles in meiner Kraft Liegende tun, um das zu rechtfertigen", sagte der 45-Jährige am Freitag bei seiner Vorstellung.

Der ehemalige Bundesliga-Profi und Nationalspieler hatte die Regensburger seit Dezember 2015 trainiert und den Klub binnen anderthalb Jahren von der Regionalliga in die 2. Bundesliga geführt. In der Relegation hatte er sich mit den Oberpfälzern zuletzt gegen den TSV 1860 München durchgesetzt.

Nun soll Herrlich in Leverkusen für neuen Schwung sorgen. "Wir brauchen nicht drumherum reden: Letztes Jahr hat Bayer das Ziel deutlich verfehlt. Man hat ein anderes Anspruchsdenken", kommentierte er. "Wir wollen alles tun, nächstes Jahr ein besseres Ergebnis zu erzielen. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt."

Bayer-Sportdirektor Rudi Völler bezeichnete die Wahl pro Herrlich als "für viele ein bisschen überraschend". "Es ist auch kein Geheimnis und nachvollziehbar, dass viele Gespräche geführt wurden", sagte er. Es habe zwei Trainer gegeben, "an denen wir sehr, sehr großes Interesse hatten. Wir haben das nicht hinbekommen aus verschiedenen Gründen." Im Verlauf der letzten Woche habe sich dann "der Name Heiko Herrlich bei uns verfestigt".

Herrlich tritt bei Bayer die Nachfolge von Tayfun Korkut an. Korkut hatte die Mannschaft seit Anfang März nach der Trennung des Clubs von Roger Schmidt bis zum Saisonende betreut. Leverkusen beendete die Bundesliga-Saison nur als Tabellenzwölfter und verpasste deutlich einen angestrebten Europapokal-Platz. Als mögliche neue Trainer waren unter anderem der Ex-Dortmunder Thomas Tuchel und auch der bisherige Mainzer Coach Martin Schmidt gehandelt worden.

Herrlich hatte seine Profi-Laufbahn als Spieler in Leverkusen begonnen. Der frühere Stürmer spielte von 1989 bis 1993 für Bayer. In insgesamt 258 Bundesligaspielen für Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund erzielte der fünfmalige Nationalspieler 75 Tore. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Champions League 1997 mit dem BVB.

(dpa)
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