Bayer Leverkusen Bayers Neue beweisen Qualität

Leverkusen · Nach dem Auftaktsieg in der Champions League sieht sich die Werkself für das Bundesliga-Duell bei Spitzenreiter Borussia Dortmund gerüstet – vor allem, weil sie wieder Angriffs-Fußball zeigen konnte.

Javier Hernández trifft zum ersten Mal für Bayer 04 Leverkusen
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Chicharito trifft erstmals für Bayer 04

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Nach dem Auftaktsieg in der Champions League sieht sich die Werkself für das Bundesliga-Duell bei Spitzenreiter Borussia Dortmund gerüstet — vor allem, weil sie wieder Angriffs-Fußball zeigen konnte.

Javier "Chicharito" Hernandez kniete vor dem Champions-League-Spiel an der Mittellinie. Bayers neuer Angreifer hob dabei die Arme in die Luft und betete. Womöglich wünschte sich der Mexikaner dabei einen guten Einstand, der erstmals von Beginn an für die Werkself stürmte.

Rückenwind für Duell mit Dortmund

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72 Minuten später verließ der 27-Jährige als gefeierter Mann wieder den Rasen. Und als Torschütze noch dazu. Leverkusen hatte gegen den weißrussischen Serienmeister Bate Borissow mit dem 4:1-Erfolg seine Pflicht erfüllt und in der schweren Gruppe mit dem FC Barcelona und AS Rom einen wichtigen Erfolg gefeiert. Dieser Sieg hat nach dem 1:1 der Römer gegen Barcelona — dem wohl größten Konkurrenten um den zweiten Platz hinter dem haushohen Favoriten aus Spanien — noch einmal mehr an Bedeutung gewonnen. Und soll der Mannschaft von Trainer Roger Schmidt den notwendigen Rückenwind geben, um auch am Sonntag bei Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund bestehen zu können.

Leverkusens Auftritt in der heimischen Arena nährt zumindest die Zuversicht, dass die Werkself nach den Niederlagen in München und gegen Darmstadt das Ruder herumreißen kann. Geschäftsführer Michael Schade sprach von einer "Standortbestimmung" und zeigte sich guter Dinge, dass für Bayer 04 fortan "die Reise nach oben" geht.

Nun ist Borissow sicher nicht der ideale Gradmesser, aber auch Duelle wie das gegen defensive Weißrussen müssen erst gewonnen werden. "Der Sieg tut uns gut", machte Schmidt deutlich - nicht zuletzt, weil es seiner Mannschaft nach dem schwachem Auftritt gegen Darmstadt gelang, wieder auf Angriffsfußball umzustellen. Seine Entscheidung, Chicharito und Kevin Kampl von Beginn an das Vertrauen zu schenken und auf der rechten Offensivseite mit Admir Mehmedi einen spielintelligenten Fußballer zu bringen, stellte sich als richtungsweisend heraus. Bayers Sommer-Einkäufe waren neben dem zweifachen Torschützen Hakan Calhanoglu die Haupt-Protagonisten dieses Fußball-Abends, zu dem überdies Karim Bellarabi - wenn auch ohne Torerfolg - seinen Beitrag leistete.

Kampl wie befreit

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Foto: Screenshot Instagram

Vor allem der erst kürzlich aus Dortmund gewechselte Kampl deutete an, warum ihn sein Trainer unbedingt nach Leverkusen holen wollte. Schmidt hatte sich durchaus etwas dabei gedacht, ihn anstelle von Christoph Kramer auf die Sechser-Position zu stellen. "Ich glaube, dass sich Kevin im zentralen Mittelfeld wohler fühlt. Wenn er einen großen Aktionsradius hat, kommt ihm das eher entgegen", erklärte der 48-Jährige. "Dass er als Spielgestalter ein Spiel ankurbeln kann, war mir klar."

Kampl war Dreh- und Angelpunkt, er lief viel, war defensiv stets aufmerksam und hatte nach vorne gute Ideen. So ermöglichte der Mittelfeldspieler mit einem Traumpass Chicharitos erstes Tor im Bayer-Trikot (58.). Der Mexikaner wiederum war an der Vorbereitung des 1:0 durch Mehmedi beteiligt. Roger Schmidt wollte diese Formation, die 72 Minuten ohne Stefan Kießling spielte, aber nicht als Lösung für alle Spiele verstanden wissen.

Bayers großzügig ausgestattete Offensivabteilung, zu der auch Julian Brandt gehört, gibt dem Coach viele Variationsmöglichkeiten. Auch ein Duo Chicharito/Kießling sei denkbar. "Das werden wir sicherlich auch mal in den nächsten Wochen sehen. Wir sind nicht festgenagelt auf Positionen", sagte Schmidt, der sich viel mehr Sorgen um Lars Bender machte. Sein Kapitän musste noch vor der Halbzeit raus. Eine Muskelquetschung oberhalb des Knies macht einen Einsatz in Dortmund ungewiss.

(RP)
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