Bayer Leverkusen Karim Bellarabi — Wegbereiter des Derby-Sieges

Köln · Mit zwei Torvorlagen glänzt der Nationalspieler beim 2:0-Erfolg gegen den 1. FC Köln. Selbstkritik übt der 26-jährige aber auch und verweist darauf, dass er es "in einigen Momenten hätte besser machen können".

Bayer 04 Leverkusen gewinnt Derby gegen den 1. FC Köln: Einzelkritik
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Köln - Bayer 04: Einzelkritik

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Einer der Männer des Tages verließ bereits nach 56 Minuten das Feld. Dass Karim Bellarabi im rheinischen Derby von Roger Schmidt bereits frühzeitig in den Feierabend geschickt wurde, lag allerdings weniger an seiner Leistung. Die stimmte gegen die Kölner. Als Leverkusens Offensivmann den Rasen Richtung Kabine verließ, konnte er mit einem guten Gefühl gehen. Er hatte ein Lächeln auf den Lippen. Seine Mannschaft führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 2:0 - und sie sollte den Vorsprung letztlich behaupten.

Der Nationalspieler, der auf eine EM-Teilnahme im Sommer hofft, hatte beide Tore entscheidend vorbereitet und durfte sich als einer der Wegbereiter des Erfolges feiern lassen. Unglaublich präsent, häufig den Weg zum Tor suchend, wenn auch nicht immer mit dem gewünschten Erfolg. Aber alles andere als eigensinnig. Wer dem 26-jährigen manches Mal (und sicher zu Recht) ein wenig zu viel Eigensinn in seiner Spielweise vorwirft, bekam dieses Mal den mannschaftsdienlichen Bellarabi zu sehen - der in seinen Aktionen häufiger als zuletzt das richtige Timing besaß.

"Im Moment passt es wieder"

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Bayers erster guter Angriff führte gleich zur Führung - und Bellarabi mischte mit: Nach einem feinen Pass von Hakan Calhanoglu lupfte Karim Bellarabi den Ball gefühlvoll auf Julian Brandt, der nach 39 Minuten volley traf und zum dritten Mal in Folge das 1:0 erzielte.

Köln wirkte ein wenig geschockt. Das nutzten die Leverkusener und legten nur fünf Minuten später das 2:0 nach. Ausgangspunkt war diesmal Christoph Kramer, der auf der linken Seite Brandt bediente. Der 19-Jährige spielte den Ball flach in den Strafraum auf Bellarabi. Dieser legte ab zum Mexikaner, der aus sechs Metern mit dem Innenrist zu seinem 16. Saisontor vollstreckte.

"Im Moment passt es bei uns wieder", sagte Bellarabi. "Wir haben einen guten Lauf, den wir hoffentlich bis zum Ende so weiterführen können." Rudi Völler lobte die "tolle erste Halbzeit", die wieder zeigte, dass Bayer mit seiner modifizierten Spielweise - mit Geduld und Disziplin, statt mit unkontrollierter Offensivwucht - erfolgreicher spielt. So hat Bayer Leverkusenern wieder die gewünschte Balance, die es braucht, um wieder Teil der Bundesliga-Spitzengruppe zu sein.

In der zweiten Halbzeit reduzierte die Werkself ihre Offensivbemühungen - ohne sich das Spiel aus der Hand nehmen zu lassen. Bellarabi sah sich das bereits von der Bank aus an, fungierte zwischenzeitlich sogar als Mann, der Trinkflaschen reichte, war trotz seiner zwei Torvorlagen aber selbstkritisch. "Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte und in den entscheidenden Situationen den Pass gespielt habe. Spielerisch hätte ich es in einigen anderen Momenten aber besser machen können", erklärte er.

Für Bayer 04 war es der vierte Bundesliga-Sieg in Serie - überdies das fünfte Match am Stück "zu Null". Dank der tatkräftigen Mithilfe der Konkurrenz rückte die Mannschaft auf Platz vier vor und ist der lachende Gewinner des Spieltages. Platz drei ist nur noch ein Punkt entfernt. "Jetzt müssen wir diesen Sieg in den kommenden Wochen vergolden", sagte Christoph Kramer glücklich. Sport Seite

(RP)
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