Bayer Leverkusen Kapitän Bender brennt auf sein Comeback

Leverkusen · Die Trainingseinheiten der Werkself laufen im Moment in Minimalbesetzung. Zwei genesene Stammkräfte arbeiten intensiv an ihrer Rückkehr.

Das ist Lars Bender
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Foto: AFP

Kürzlich, in einem Radio-Interview mit WDR 2, legte sich Jonathan Tah fest: Der Neu-Nationalspieler betonte, Stefan Kießling sei eindeutig der unangenehmste Gegenspieler, den er kenne. Der 20-jährige Innenverteidiger bestritt in dieser Saison bereits Spiele gegen Barcelonas Ausnahmespieler Lionel Messi oder Münchens Top-Stürmer Robert Lewandowski. Sein Urteil adelt Kießling also besonders - zumal er den Stürmer nur aus dem Training kennt.

Auch in den Einheiten hört der nur selten auf, zu kämpfen und treibt seine Gegenspieler bisweilen an den Rand der Verzweiflung. Dabei dürfte gerade Dauerbrenner Kießling die aktuelle Länderspielpause entgegenkommen. "Es ist insgesamt gut, wenn mal nicht so viel los ist", betonte der Routinier. Außerdem sei es auch für die jungen Spieler schön, sich mal im Training zeigen zu dürfen. In der Tat steht Trainer Roger Schmidt derzeit nur ein Rumpfkader zur Verfügung.

Ein Großteil seines Teams ist entweder verletzt oder auf Länderspielreise - wie unter anderem etwa Tah, Karim Bellarabi, Hakan Çalhanoglu, Robbie Kruse, Christoph Kramer, Bernd Leno, Chicharito - und Nachwuchsmann Joel Abu Hanna, der bei der U18 immerhin sechs Minuten beim 4:1-Sieg gegen Frankreich mitwirken durfte. Vladlen Yurchenko, der beim 2:0-Erfolg in Stuttgart zeigte, dass er eine Option im defensiven Mittelfeld sein kann, spielte eine Halbzeit lang als Kapitän der ukrainischen U 21 beim 3:3 im Testspiel gegen Georgien mit.

Ihr Kapitän fehlt der Werkself, doch Lars Bender deutet zunehmend seine Ambitionen auf eine baldige Rückkehr in das Team an. In Sachen Zweikampf und Einsatz stand er Kießling im gestrigen Training in nichts nach - auch, wenn die Sparringspartner aus der Jugend versuchten, sich von Benders robuster Herangehensweise nicht beeindrucken zu lassen. Der von seiner Verletzung am Sprunggelenk und einem Muskelfaserriss genesene Kapitän brennt offensichtlich auf Spielzeit. Viele Worte wollte er allerdings nicht verlieren: "Ich will lieber wieder zuerst Fußball spielen, bevor ich rede", sagte Bender nach der Trainingseinheit.

Wieder aktiv am Geschehen mitwirken will auch der Königstransfer aus dem vergangenen Sommer. Der Chilene Charles Aranguiz, der für eine Ablöse von rund 13 Millionen Euro von Porto Alegre an den Rhein wechselte und sich kurz danach einen Riss der Achillessehne zuzog, ist ebenso wie Bender im Training bemüht. "Beiden haben die vergangenen zwei Wochen richtig gut getan", meinte Roger Schmidt nach der Einheit in Minimalbesetzung. "Man hat gesehen, dass sie wieder einen Schritt voran gekommen sind." Ob sie schon eine Option für das bevorstehende Heimspiel am Freitagabend gegen Wolfsburg sind, bleibt indes fraglich.

Aranguiz hat allerdings auch sonst noch genug Gelegenheiten, sich zu beweisen. Sein Vertrag läuft bis Mitte 2020. Ob er dann noch im Training auf Stefan Kießling trifft, ist offen. Das Arbeitspapier des Stürmers läuft 2017 aus. "Es gibt in den nächsten Wochen Gespräche über eine Vertragsverlängerung", sagt der Bayer-Routinier und Torschützenkönig von 2013. "Wie lange das dann dauert, wird man sehen."

(RP)
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