Bayer Leverkusen Bayer 04 kämpft um Lucas Alario

Leverkusen · Der Werksklub lässt im Werben um den argentinischen Stürmer Lucas Alario nicht locker und scheint entschlossen, den 24-Jährigen zum teuersten Transfer der Vereinsgeschichte zu machen. River Plate stellt sich jedoch stur und droht mit einer Klage.

 Er soll Chicharito als Torjäger unterm Bayer-Kreuz beerben: Lucas Alario. Seine Torbilanz kann sich definitiv sehen lassen. In 82 Pflichtspielen für River Plate erzielte "El Pipa" ("die Knarre") 41 Tore.

Er soll Chicharito als Torjäger unterm Bayer-Kreuz beerben: Lucas Alario. Seine Torbilanz kann sich definitiv sehen lassen. In 82 Pflichtspielen für River Plate erzielte "El Pipa" ("die Knarre") 41 Tore.

Foto: imago

Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, ehe Lucas Alario das weiß-rote Trikot von River Plate gegen das rot-weiß-schwarze der Werkself eintauscht. Bayer 04 soll sich mit dem Angreifer des argentinischen Spitzenteams bereits über einen Wechsel geeinigt haben und scheint bereit, die festgeschriebene Ablöse von 24 Millionen Euro für den 24-Jährigen zu bezahlen. Damit würde der argentinische Nationalstürmer (drei Spiele, ein Tor) Kevin Volland, der 2016 für 20 Millionen Euro unters Bayer-Kreuz gewechselt ist, als teuersten Transfer der Klubgeschichte ablösen.

Noch ist der Deal jedoch nicht fix. River Plate will seinen Torjäger, der Vertrag bis 2020 besitzt, um jeden Preis halten und wirft Bayer 04 Anstiftung zum Vertragsbruch vor. Dabei beruft sich der Klub auf den Paragrafen 16 des Fifa-Transferreglements, der eine einseitige Vertragsauflösung während einer Spielzeit nicht gestattet. Die höchste Spielklasse in Argentinien war am Wochenende gestartet. Zusätzlich erschwert werden die Verhandlungen durch die komplizierten Transferrechte. 60 Prozent dieser Rechte an Alario soll River Plate halten, die übrigen 40 Prozent hat angeblich Alarios Jugendklub CA Colón inne.

Bayer 04 sieht sich im Recht. "Wir bewegen uns auf korrektem Terrain. Fakt ist, wir wollen den Spieler, und der Spieler will zu uns", sagt Vereinssprecher Dirk Mesch. Fest steht zudem, dass eine Delegation der Leverkusener — zu der auch Manager Jonas Boldt, ein Rechtsanwalt sowie ein Mediziner gehört - derzeit in Argentinien ist und sich mit Alario zum Medizincheck getroffen hat. Nach Auffassung von River Plate sei diese Untersuchung nicht genehmigt gewesen. In einem Brief an Geschäftsführer Michael Schade fordert der Erstligist offenbar das sofortige Ende aller Transferbemühungen und droht mit einer Klage.

Alario, der in der argentinischen Provinz Santa Fe geboren wurde, spielt seit 2015 für den Rekordmeister. Gleich in seiner ersten Saison verhalf der 1,85 Meter große Angreifer dem Klub zum Gewinn der Copa Libertadores, dem südamerikanischen Pendant zur Champions League. Der Rechtsfuß gilt als Stürmer mit gutem Kopfball- und Stellungsspiel. Er verfügt über eine gute Grundschnelligkeit sowie einen ausgeprägten Torriecher.

Während der Deal von Alario trotz aller Komplikationen wohl kurz bevorsteht, hat Bayer 04 beim Ringen um Panagiotis Retsos (19) von Olympiakos Piräus Konkurrenz bekommen. Der französische Erstligist Stade Rennes soll 20 Millionen Euro für den griechischen Verteidiger geboten haben - und damit fünf Millionen mehr als Leverkusen.

(sb)
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