"Müssen weiter drauftreten" Bayer-Profi Brandt will gegen Köln keine Gnade zeigen

Leverkusen · Außenangreifer Julian Brandt von Bayer Leverkusen ist in Topform. Nach dem 4:1-Erfolg der Werkself im Pokal gegen Union Berlin strotzt der Nationalspieler nur so vor Selbstvertrauen. Jetzt wollen er und seine Teamkollegen im Derby nachlegen.

 Julian Brandt im Spiel gegen Union Berlin.

Julian Brandt im Spiel gegen Union Berlin.

Foto: dpa, fg sab

Das Siegerlächeln hat Julian Brandt bereits aufgesetzt, in der Hand hält er die gläserne Trophäe des "Spieler des Spiels", zu dem ihn Fans gewählt haben. Für die Nummer zehn von Bayer 04 "läuft" es in diesen Tagen einfach. Bereits beim 5:1-Auswärtssieg in Mönchengladbach avancierte er nach seiner Einwechslung zum Matchwinner. Und auch gegen sich tapfer wehrende Berliner erwies sich sein Treffer zum 1:0 am Dienstagabend als Brustlöser für die Werkself, die unter ihren neuem Trainer Heiko Herrlich immer besser in Schwung kommt.

"Wir brauchen nicht mehr über unsere Chancenverwertung meckern. Das haben wir in den letzten zwei, drei Spielen ganz gut hinbekommen", sagt Brandt mit Blick auf neun Tore in den vergangenen zwei Partien. Sicherlich hätte man den Zweitligisten in der zweiten Halbzeit nicht noch einmal so ins Spiel kommen lassen sollen. "Aber es ist bei uns noch nicht alles perfekt."

Damit liegt Brandt freilich richtig. Die 25 Minuten nach dem Seitenwechsel, in denen der Zweitligist aus der Hauptstadt zunächst das 1:1 machte und nach dem Tor von Lucas Alario (58.) beinahe den erneuten Ausgleich folgen ließ, wirkten aus Bayer-Sicht alles andere als souverän. Doch letztlich ließen die Hausherren keine Zweifel daran aufkommen, welches Team das Achtelfinale erreichen würde. Wendell (89./Foulelfmeter) und Charles Aránguiz (92.) machten den Sieg schließlich perfekt. Zum ersten Mal seit April 2016 ist die Werkself nun fünf Pflichtspiele in Folge unbesiegt.

"Wenn Köln am Boden liegt, müssen wir weiter drauftreten"

Viel Zeit zum Feiern bleibt den Bayer-Profis jedoch nicht, denn nach dem Pokal ist vor dem Derby. "Wir sind sehr, sehr gut gewappnet für die Partie", sagt Brandt. Eine Extra-Motivation für das Spiel gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr) bräuchten er und seine Teamkollegen nicht. Sie alle wüssten, welche Bedeutung die Partie nicht zuletzt für ihre Fans hat.

"Irgendwann wird der FC wieder gewinnen. Ich hoffe, dass das nicht gegen uns sein wird", sagt der gebürtige Bremer zum noch sieglosen Lokalrivalen. "Es klingt hart: Aber wenn Köln am Boden liegt, müssen wir weiter drauftreten. Das sage ich, ohne den Respekt vor Köln zu verlieren. Da dürfen wir keine Gnade haben."

Sein Trainer richtet den Blick nach dem Erreichen des Achtelfinals, dessen Runde am 19. und 20. Dezember ausgetragen wird, ebenfalls schon auf den kommenden Liga-Gegner aus der Domstadt. "Es wird ein ganz besonderes Spiel", sagt der 45-Jährige. Herrlich wähnt sein Team "stabiler als am Anfang der Saison" und hofft, dass seine Mannschaft gegen Köln erneut ihr positives Gesicht zeigt.

Denn auch er weiß, dass sich die Werkself keine Ruhephasen wie nach der Pause gegen Berlin erlauben darf, soll der Aufwärtstrend weiter fortgesetzt werden. "Wir hatten schon Glück. Bernd Leno hat uns im Spiel gehalten", sagte Herrlich. An das letzte Aufeinandertreffen mit Köln dürften die Anhänger von Bayer 04 indes gute Erinnerungen haben. Das 2:2 im Mai reichte damals, um den Klassenerhalt zu sichern. Sollte die Werkself jedoch weiter so spielen, wie sie es zuletzt tat, dürfte in dieser Spielzeit weitaus mehr drin sein, als nur der Liga-Verbleib.

(sb)
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