Bayer Leverkusen Bayers Reifeprüfung gegen Castro

Leverkusen · Dortmund kommt in guter Form und mit dem Ex-Leverkusener Castro.

Gonzalo Castro – Bayer-Urgestein und Dortmund-Neuzugang
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Das ist Gonzalo Castro

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Foto: dpa, bt soe nic

Es gab durchaus Menschen, die Gonzalo Castro seinen Wechsel von Leverkusen nach Dortmund übel genommen haben. 16 Jahre spielte er unterm Bayer-Kreuz, dann kam 2015 das Angebot vom BVB - das der 27-Jährige nicht ablehnen wollte. Castro suchte eine neue Herausforderung. Und tatsächlich scheint dem Mittelfeldspieler, dem ein schlampiger Umgang mit seinem Talent nachgesagt wird, die Luftveränderung gut zu tun.

In Leverkusen gelang ihm nie, was er in Dortmund erreichte: Zwei Treffer und vier Assists stehen für den Deutsch-Spanier nach fünf Spieltagen auf der Habenseite. Castro ist damit im Schnitt alle 59 Minuten direkt an einem Tor beteiligt. Das macht ihn zu einem Rädchen in der Erfolgsmaschine BVB, dessen spielerische Klasse man in Leverkusen seit Saisonbeginn anerkennend verfolgt. "Es ist Wahnsinn, mit welcher Leichtigkeit sie ihre Tore erzielen", sagt Stefan Kießling.

Trotz personellen Umbruchs hat Thomas Tuchel in Kürze ein funktionierendes Team geformt, dessen Dominanz auch Roger Schmidt großen Respekt abnötigt. "Sie wirken jetzt schon stabil und nicht wie eine Mannschaft, die sich noch einspielen muss", stellt Bayers Coach fest, der weiß, dass sein Kader diese Qualität noch nicht besitzt.

Die Effizienz im Umgang mit den eigenen Möglichkeiten ist bislang das große Problem der Leverkusener, die noch auf der Suche nach ihrer Mischung aus defensiver Stabilität und Durchschlagskraft in der Offensive sind. Die Balance im eigenen Spiel glaubte Bayer nach der erfolgreichen Rückrunde eigentlich gefunden zu haben, als es mit einer Serie von Siegen in die Champions League eilte. Dieser Fortschritt ließ auch die Hoffnung reifen, dass man mit einer verstärkten Mannschaft höhere Ziele angehen kann.

Dortmund-Jäger will Bayer sein. Im Moment aber scheinen tabellarisch und spielerisch Welten zwischen den Klubs zu liegen, die sich angesichts ihres Personals allerdings am Samstag zu einem Spitzenduell in der BayArena (18.30 Uhr/Live-Ticker) verabredet haben müssten. Ungeachtet der Tatsache, dass sein Team derzeit fünf Punkte hinter Dortmund liegt, kündigte Schmidt jedenfalls an, "ein Topspiel" daraus machen zu wollen. "Wir haben in den letzten zwei Spielen gezeigt, dass wir uns einer sehr guten Form nähern."

Gegen den Hochgeschwindigkeits-Fußball des BVB wird die aber nah am Optimum sein müssen. Der 49-Jährige nennt die Marschrichtung: "Ausgewogen taktieren und sehr mutig sein". Die stabile Defensive beim 1:1 in Monaco nährt zumindest die Zuversicht. Umso wichtiger wäre es, wenn die angeschlagenen Lars Bender und Ömer Toprak zum Einsatz kämen.

Schmidt weiß aber auch, dass dies nicht reichen wird, wenn sein Team zu wenige Tore schießt. "Wir müssen im Ausspielen der Chancen eine sehr gute Qualität zeigen. Das ist sicherlich etwas, was wir nicht immer hingekriegt haben, was wir verbessern müssen. Dafür ist morgen ein guter Zeitpunkt", findet der Trainer.

(RP)
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