Bayer Leverkusen Heute Rio — und morgen Hauenstein

Leverkusen · Zuletzt scheiterte die Werkself drei Mal im Viertelfinale des DFB-Pokals. Nun soll alles anders werden. Zuerst richtet sich der Blick aber nach Rio.

 Leverkusens Julian Brandt kämpft am Samstag mit der deutschen Olympia-Auswahl um die Goldmedaille.

Leverkusens Julian Brandt kämpft am Samstag mit der deutschen Olympia-Auswahl um die Goldmedaille.

Foto: afp, msc

Bevor Bayer 04 am Sonntag (15.30 Uhr/Live-Ticker) gegen den SC Hauenstein in den DFB-Pokal startet, steht für Trainer Roger Schmidt noch ein anderes "Pflichtspiel" an - vor dem Fernseher. Am Samstagabend (22.30 Uhr) spielt Deutschland bei den Olympischen Spielen in Rio gegen Brasilien um die Goldmedaille. Für Lars Bender und Julian Brandt ist es die Chance, einen großen Titel zu holen, ohne das die eigentliche Saison überhaupt begonnen hat.

Ein "superschönes Spiel" nennt Schmidt die Partie gegen den Gastgeber im legendären Maracanã-Stadion. "Ich werde es auf jeden Fall schauen - und die Spieler interessiert das sicherlich auch."

Ob die Mannschaft das Duell trotz der späten Anstoßzeit gemeinsam in Pirmasens verfolgen werde, wo die Werkself ihr Pokalspiel gegen den Oberligisten bestreitet, ließ der 49-Jährige offen. Dass seine beiden Schützlinge bereits die Silbermedaille sicher haben und vielleicht sogar mit Gold die Rückreise nach Leverkusen antreten, sei "fantastisch" und eine "tolle Geschichte". Er freue sich, wenn beide kommende Woche wieder zum Team stoßen.

Eine weitere Frage dieses Wochenendes ist, ob es Roger Schmidt gelingen wird, seinen "Angstgegner" Hauenstein zu besiegen. In seiner Karriere als Aktiver gelang es ihm weder mit Verl noch mit Paderborn, Hauenstein zu schlagen (die RP berichtete). Viermal traf er auf den SCH. Drei Unentschieden, eine Niederlage, 3:5 Tore - so lautet seine persönliche Bilanz gegen die Pfälzer.

Er selbst wusste davon nach eigenem Bekunden nichts: "Hätte man mich gefragt, hätte ich gedacht, dass wir alle Spiele gegen die gewonnen haben." An Niederlagen könne er sich ohnehin nicht so gut erinnern. Nun soll die Serie enden: "Ich hoffe, dass es mir noch gelingt, das in meiner Laufbahn hinzukriegen - und es wäre schön, wenn das morgen der Fall ist", meinte Schmidt. Aber auch darüber hinaus betont der Coach, wie viel Wert er auf den DFB-Pokal legt. In den vergangenen drei Jahren war für Bayer 04 immer im Viertelfinale Schluss. Das soll sich nun ändern. "Dieses Jahr wollen wir versuchen, es besser zu machen - und schon gegen Hauenstein zeigen, wie ernst wir den Wettbewerb nehmen."

Personell kann Schmidt (fast) aus dem Vollen schöpfen. Danny da Costa und Stefan Kießling sind für morgen indes kein Thema. Wendell ist zudem erkältet, aber fällt wegen seiner Sperre ohnehin aus. Dafür rückt Benjamin Henrichs in die Startformation, der laut Schmidt eine "erstaunliche Entwicklung" genommen habe. "Ich habe ihm zugetraut, ein guter Außenverteidiger zu sein und er hat das hervorragend angenommen." In der Schlussphase der vergangenen Saison habe Henrichs Top-Leistungen abgeliefert. "Wir freuen uns, dass wir so einen Spieler seit der F-Jugend in Leverkusen haben und ihn jetzt weiterentwickeln können." Das sei die Aufgabe des Trainerteams und des Vereins insgesamt: Die bestmögliche Entwicklung zu gewährleisten. "Sein Weg ist noch lange nicht zu Ende."

Dennoch betont Schmidt, dass die Aufstellung von Bayer Leverkusen nicht "in Stein gemeißelt" sei. "Kein Spieler möchte einen Freibrief haben, dass er immer spielt, wenn er fit ist. Alle wollen sich ihren Platz erarbeiten und erkämpfen - nur so können wir uns zu absoluten Höchstleistungen treiben."

(RP)
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