Trainer von Bayer 04 Herrlich trifft auf seine Jugendliebe

Leverkusen · Als Teenager schwärmte der jetzige Trainer der Werkself für den SC Freiburg, von wo er einst als junger Spieler nach Leverkusen wechselte. Heute (15.30 Uhr) zählt für den 46-Jährigen aber nur ein Sieg im Breisgau.

Heiko Herrlich: Torjäger, Aufstiegstrainer, Leverkusen-Coach
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Das ist Heiko Herrlich

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Heiko Herrlich hat eine eigene Methode, um die Form seines nächsten Gegners zu evaluieren. Der Trainer von Bayer 04 hat sich aus den vergangenen fünf Liga-Partien eine eigene Tabelle gebastelt. Demnach liegen seine Leverkusener wie im gängigen Tableau hinter München auf dem zweiten Rang. Auf dem dritten Platz der Herrlich-Tabelle folgt jedoch etwas überraschend Bayers heutiger Gegner: der SC Freiburg. Ein Umstand, der den 46-Jährigen dazu verleitet, das Duell im Breisgau (15.30 Uhr) zum "absoluten Spitzenspiel" auszurufen.

Tatsächlich trifft die Werkself bei den von Christian Streich trainierten Freiburgern auf so etwas wie das Team der Stunde. Seit acht Liga-Partien ist der Klub mit dem Greifenkopf im Logo ungeschlagen - die derzeit längste Serie aller Bundesligisten. Erst vergangene Woche verpasste der SCF in letzter Minute einen Auswärtssieg bei Borussia Dortmund, zuvor schlug die Streich-Elf daheim RB Leipzig mit 2:1. "Sie sind sehr heimstark, spielen körperbetont und vor allem mit Leidenschaft", sagt Herrlich.

Die Begeisterung für den Verein aus dem Südwesten kommt nicht von ungefähr. Der Trainer der Werkself wuchs in der Nähe des Dreisamstadions (heute: Schwarzwald-Stadion) auf, fuhr als Jugendlicher mit dem Rad zu den Spielen des SCF und spielte in der Jugend selbst dort. Noch immer verfolgt er das Geschehen im Breisgau mit großem Interesse. "Die Mannschaft hat sich unter Streich wahnsinnig entwickelt", erklärt Herrlich. Freiburg sei speziell. "Dort tun sich viele Mannschaften schwer."

Auch Julian Brandt warnt davor, die Partie beim Zwölften als Pflichtaufgabe abzutun. "Freiburg hat eine sehr, sehr gute Truppe. Viele unterschätzen sie. Ich habe jetzt ein, zwei Partien gesehen, da haben sie super gespielt. Für mich wird das eines der schwersten Spiele der Saison", sagt der Nationalspieler.

Auf Julian Baumgartlinger wird Herrlich bei der Mission, den ersten Sieg von Bayer 04 gegen ein von Streich trainiertes Freiburg einzufahren, verzichten müssen. Der österreichische Nationalspieler hat seine gegen den FSV Mainz 05 zugezogene Oberschenkelblessur zwar überstanden, ist jedoch erkrankt und tritt die Reise nach Freiburg nicht an. "Seine Entwicklung war gut - am Donnerstag hat ihn aber eine Grippe lahmgelegt. Damit er keinen ansteckt, bleibt er zu Hause", erklärt Herrlich.

Der Coach kündigt mit Blick auf das Pokal-Viertelfinale am Dienstag gegen Werder Bremen (20.45 Uhr) eine leichte Rotation an. "Wir haben jetzt einen Block von vier Spielen in kurzer Zeit. Natürlich werden wir nicht vier Mal mit der gleichen Aufstellung spielen", sagt Herrlich.

Durch den Wechsel von Admir Mehmedi zum VfL Wolfsburg, der am Mittwoch offiziell wurde, wird zudem ein weiterer Kaderplatz frei. In Freiburg wird ihn der finnische Angreifer Joel Pohjanpalo einnehmen.

(sb)
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