Bayer Leverkusen Bayer 04 geht mit Offensiv-Sorgen ins Duell mit Rom

Hamburg/Leverkusen · Dass ein Spieler von Bayer 04 die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, ist in diesen Wochen ein häufiges Bild. Mal ist ein verstolpertes Dribbling, mal ein Schuss, der unglücklich über den Fuß rutscht, mal eine Glanzparade des generischen Torhüters Ursache für die genervte Reaktion. Die Werkself und ihre mangelhafte Chancenverwertung - ein Running Gag, über den in Leverkusen niemand lachen kann.

Adler vereitelt Großchancen von Bayer 04 Leverkusen
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Adler vereitelt Großchancen der Werkself

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Foto: dpa, chc nic

Auch gegen den Hamburger SV (0:0) lief es am Samstag in der Offensive alles andere als glücklich. Die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt war zwar spielerisch überlegen, ließ in einer insgesamt schwachen Partie aber Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen.

Erschwerend kam hinzu, dass der frühere Leverkusener René Adler einen äußerst guten Tag erwischte. In der ersten Halbzeit verhinderte der HSV-Torwart, der nach 49-tägiger Verletzungspause in die Startformation zurückkehrte, dreimal mit sehenswerten Reflexen die Führung der Gäste: In der 24. Minute bei einem Kopfball von Kyriakos Papadopoulos, in der 27. Minute, als er einen Distanzschuss von Ömer Toprak über die Latte lenkte und in der 41. Minute, als er einen Versuch von Julian Brandt parierte. "Da hatten wir die Möglichkeit, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden oder positiv zu beeinflussen", sagte Schmidt, der mit der Defensivleistung seiner Mannschaft - Bayers Lichtblick in dieser Saison - hingegen sehr zufrieden sein kann. Der 48-Jährige überraschte mit dem Schachzug, Innenverteidiger Ömer Toprak, der nach rund zweieinhalbmonatiger Verletzungspause direkt in der Startelf stand, im zentralen Mittelfeld spielen zu lassen.

Hamburger SV - Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik
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HSV - Bayer: Einzelkritik

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Hakan Calhanoglu, der auch für den verletzten Lars Bender hätte spielen können, wurde erst in der Schlussphase eingewechselt. Zuvor war der Ex-Hamburger beim Warmmachen mit Bierbechern beworfen und ausgepfiffen worden. Der Trennungsschmerz ist in der Hansestadt noch nicht überwunden. Auch Calhanoglu konnte seinem Team jedoch nicht mehr weiterhelfen.

Dabei wäre es für Bayers Offensiv-Akteure vor der morgigen Partie in der Champions League gegen den AS Rom (20.45 Uhr) wichtig gewesen, Selbstvertrauen zu tanken. Schließlich sind die beiden anstehenden Duelle gegen die Römer richtungsweisend. In der Gruppenphase werden wohl der italienische Hauptstadtklub und Leverkusen den zweiten Platz hinter dem FC Barcelona unter sich ausmachen. Roms Generalprobe lief besser als die der Werkself - das Team von Rudi Garcia gewann am Samstag 3:1 gegen Empoli. Dort bestand also kein Grund, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen.

(RP)
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