Bayer Leverkusen Bayer fliegt mit Sorgen im Gepäck gen Süden

Leverkusen · Vor dem Kellerduell beim FC Ingolstadt ist die Stimmung bei Bayer 04 angespannt. In München will sich die Werkself ab morgen auf die brisante Partie vorbereiten. Jonathan Tah fehlte beim Training.

Bayer 04 Leverkusen fliegt mit Sorgen im Gepäck zum FC Ingolstadt
Foto: MISERIUS

Der Regen peitschte den Spielern der Werkself gestern Morgen gnadenlos ins Gesicht. Die trostlose Kulisse - nur wenige Zuschauer wollten sich die letzte öffentliche Trainingseinheit von Bayer 04 in dieser Woche anschauen - tat ihr Übriges. Und irgendwie passt es ins Bild: Beim Werksklub liegen die Nerven nach dem 1:4 gegen den FC Schalke 04 blank. Selbst Stürmer Stefan Kießling, sonst ein Ruhepol, reagierte nach dem anderthalbstündigen Training nahe der BayArena gereizt. "Es ist mir eigentlich scheißegal, was die Woche passiert - entscheidend ist der Samstag", sagte der Routinier. Dann muss die Werkself zum Vorletzten nach Ingolstadt. Bei einer Niederlage käme das Team des Trainers Tayfun Korkut sogar einem direkten Abstiegsplatz gefährlich nahe.

Zu den sportlichen Sorgen in Leverkusen gesellen sich aktuell erneut Verletzungsprobleme. Sowohl Julian Brandt, Kevin Volland, Ramazan Özcan als auch Vladlen Yurchenko mussten die Einheit gestern vorzeitig abbrechen. Jonathan Tah, der gegen den Revierklub erst nach mehrmonatiger Verletzungspause sein Comeback gefeiert hatte, zog sich erst gar nicht um. Er hatte sich bei der Heimniederlage gegen Schalke am Oberschenkel verletzt. Ein strukturelles Problem soll jedoch nicht vorliegen, so dass ein Einsatz in Ingolstadt gleichwohl denkbar als auch wichtig wäre.

Brandt, der gestern seinen 21. Geburtstag feierte, klagte über Verspannungen in der Muskulatur. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", beschwichtigte Coach Korkut im Anschluss an das Training. Volland hatte einen Schlag aufs Knie bekommen und verschwand nach zuvor intensiven Eins-gegen-Eins-Duellen in der Kabine. Der in dieser Saison kaum eingesetzte Yurchenko ließ sich wegen Rückenschmerzen behandeln. Ersatztorwart Özcan hatte sich das Knie verdreht. Ömer Toprak, der gegen Schalke einen Bänder-Teilanriss im linken Sprunggelenk erlitt, fehlte erwartungsgemäß.

Werksklub-Idol Stefan Kießling wollte dem Umstand, das gleich mehrere seiner Teamkollegen den Platz vorzeitig verlassen mussten, keine große Bedeutung zumessen. "Es war ein anstrengendes Training. Dass da ein paar Sachen passieren, gehört zum Fußball dazu", sagte der 33-Jährige. Jetzt müsse der Fokus auf Ingolstadt gerichtet werden. "Sie spielen genau wie wir um den Klassenerhalt. Es wird ein Fight, den wir annehmen müssen", sagte er und warnte: "Wir können nicht mit unserer Schönspielerei anfangen."

Um sich auf das Abstiegsduell vorzubereiten, reist die Werkself bereits einen Tag früher in den Süden der Republik als geplant und fliegt schon morgen nach München. Welche Spieler dann im Flugzeug sitzen, muss Korkut spätestens dann entscheiden - auch wenn Stefan Kießling das angesichts der Situation als unerheblich empfindet.

(sb)
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