Bayer Leverkusen Bayer-Fans sprühen vor Optimismus

Leverkusen · Die Anhänger der Leverkusener Werkself sangen beim Testspiel schon: "Deutscher Meister wird nur der SVB". Der Saisonstart der Fußballprofis wurde am Samstag zu einem mehr als sonnigen Vergnügen. Zahlreiche Fans besuchten danach die Bierbörse Opladen.

 Das neue Stadionsprecherteam Petra Dahl und Thomas Wagner moderierte die Veranstaltung zum Saisonauftakt.

Das neue Stadionsprecherteam Petra Dahl und Thomas Wagner moderierte die Veranstaltung zum Saisonauftakt.

Foto: Miserius Uwe

Hertha-Trainer Pal Dardai wurde bei der Saisoneröffnung von Bayer 04 an der BayArena zwar nicht gesichtet. Der Meister-Tipp des Berliner Coaches (Leverkusen) war in aller Munde - und trug zur guten Laune der Werkself-Anhänger bei. Die sprühen nach einer langen Sommerpause nur so vor Optimismus. Nur zehn Sekunden war das Testspiel gegen Real Sociedad alt, da hallte der Hit des Trainingslagers auch schon durch das Stadionrund. "Deutscher Meister wird nur der SVB", intonierte ein beachtlicher Teil der insgesamt mehr als 23.000 Zuschauer.

 Dieses Autogramm bekam nicht jeder. Der junge Bayer-Fan Nick Rommerswinkel freute sich über die Unterschrift von Torhüter Bernd Leno auf das Gipsbein.

Dieses Autogramm bekam nicht jeder. Der junge Bayer-Fan Nick Rommerswinkel freute sich über die Unterschrift von Torhüter Bernd Leno auf das Gipsbein.

Foto: uwe miserius

Vorfreude, ein fast greifbarer Optimismus und die stets vorhandene Titelsehnsucht sprachen aus diesem Gesang, allerdings auch ein ausreichender Schuss humorvolle Übertreibung.

 Die Unterschriften der Bayer-Profis - wie hier von Wendell - waren gefragt.

Die Unterschriften der Bayer-Profis - wie hier von Wendell - waren gefragt.

Foto: Miserius Uwe

Zu spüren war bei dieser Saisoneröffnung vor allem eines: Die Bayer-Fans sind mit sich und ihrem Klub im Reinen. Lob gab es dabei nicht nur für das Team, die Transferpolitik und den neuen Biergarten hinter dem E-Block, sondern auch für die Idee, die Vorfreude auf die neue Saison mit einem Testspiel zu steigern. Die Veteranen des 1. Fanclubs ließen sich erstmals seit Jahren wieder in Gruppenstärke zum Fest blicken, auch die Ultras kamen anders als in den Vorjahren diesmal in nennenswerter Zahl.

 Danny da Costa (links) half beim Verteilen der Treueschals.

Danny da Costa (links) half beim Verteilen der Treueschals.

Foto: Miserius Uwe

"Ist doch toll, die Jungs gleich auch im Einsatz sehen zu können", schwärmte die 14-jährige Lena Daschner. Sie reiste mit ihren Eltern extra aus dem bayerischen Amberg an und war damit der lebendige Beleg für einen Trend. Die Werkself begeistert immer mehr Fans auch von weiter weg. Auf Lenas Schule gibt es inzwischen sogar ein weiteres Mädchen, dass sich öffentlich zum Klub Bayer 04 bekennt. Aus Geilenkirchen, Remscheid oder Euskirchen berichteten andere Fans sogar, dass bei aller Übermacht der Bayern und anderer Klubs die Zahl der Anhänger von Kießling und Co. sichtbar wächst.

Stolz sind die Leverkusener, dass einige Besucher der Saisoneröffnung sogar aus dem Ausland anreisten. Aus dem nahen Belgien und den Niederlanden kommen zu den Spielen regelmäßig größere Gruppen, auch Mexikaner (wegen Chicharito) und Engländer (wegen Stimmung, Bier und vergleichsweise günstigen Tickets) sind keine Ausnahme mehr. Zum Spiel gegen Real Sociedad wurden nun auch Dänen, Schweizer und Italiener gesichtet, deren Herz der Verein offenbar erfolgreich erobert hat.

Viele Besucher zeigten ihre schwarz-rote Begeisterung durch Kauf eines neuen Trikots. Dementsprechend viel hatte die Belegschaft des Fanshops zu tun. Absoluter Renner bei der Beflockung mit Spielernamen waren dabei drei Leverkusener: Superstar Chicharito, der Evergreen Stefan Kießling und Neuzugang Kevin Volland, der mit seiner sympathischen, offenen Art (und reichlich Toren) schon vor Saisonbeginn auf dem Weg zum neuen Publikumsliebling ist.

Bei so viel guter Stimmung in und um die BayArena war es fast schon erfrischend, dass es auch den ein oder anderen kleineren Kritikpunkt gab. Recht einfach aus der Welt räumen ließen sich die Beschwerden zur Verteilung der Treueschals. Die bekam eben nur, wer auch wirklich alle Heimspiele in Liga, Pokal und Europacup besucht hatte (oder zumindest seine Jahreskarte).

Nicht unerwartet kam für die Organisatoren die Enttäuschung einiger Fans, die nach drei Stunden Anstehen keine Autogramme und Selfies mehr bekamen. "Wir versuchen immer, noch besser zu werden, aber irgendwann muss jede Autogrammstunde einmal zu Ende sein und es wird immer welche geben, die dann enttäuscht sind", ist Meinolf Sprink überzeugt, der im Verein für Fans und Soziales zuständig ist. Einen guten Tipp hat er aber noch für alle, die leer ausgegangen sind: "Beim Training sind keine langen Schlangen und die Spieler nehmen sich meist gerne die Zeit für eine Unterschrift und ein Foto."

(kre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort