Bayer Leverkusen Entlastende Dreifachbelastung sorgt für ein wenig Ruhe

Leverkusen · Dass Bayer 04 in DFB- und Europapokal überwintert und in der Liga auf Schlagdistanz ist, bringt vor Weihnachten ein wenig Ruhe in den Verein. Im letzten Hinrunden-Spiel gegen Ingolstadt geht es um psychologischen Rückenwind.

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Bayer-Fans feiern Kießling

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Foto: dpa, bt tmk

Christoph Kramer war sichtlich erleichtert, dass das ausgemalte Szenario nicht zur Realität wurde. "Der Weihnachtsbaum wäre ein wenig dunkler gewesen", sagte der Mittelfeldspieler von Bayer 04 nach dem spektakulären 5:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Wochenende. Kramer und seine Mitspieler sorgten schließlich dafür, dass eine mögliche Niederlage gegen die Fohlen ins Reich der Theorie verbannt wurde.

Die Gala in der BayArena hat die Mundwinkel in Leverkusen wieder angehoben. In einer Phase, in der man befürchtete, den Anschluss an die internationalen Plätze zu verlieren. In einer Phase, in der man noch am bitteren Aus in der Champions League zu knabbern hatte. Nach dem Erreichen des DFB-Pokal-Viertelfinals hat die Mannschaft von Roger Schmidt im letzten Hinrundenspiel gegen den FC Ingolstadt (Samstag,15.30 Uhr/Live-Ticker) doch noch die Möglichkeit, sich mit Rückenwind in die Winterpause zu verabschieden.

"Wenn wir gegen Ingolstadt punkten würden, hätten wir unsere Hinrundenziele fast erreicht. Wir sind dann zwar nicht ganz da, wo wir hin wollten - weder von der Punkzahl noch vom Tabellenplatz - aber wir sind zumindest noch in einer machbaren Schlagdistanz", sagt Bayer 04-Geschäftsführer Michael Schade. In den vergangenen beiden Jahren habe man laut des 62-Jährigen zum Jahresende hin Schwächen gezeigt: "Da haben wir jeweils eine gute Hinrunde gespielt, aber die letzten Spiele eben nicht gewonnen. Da nimmt man natürlich einen Negativ-Effekt mit in die Pause."

Schade wolle zwar die allgemeinde Enttäuschung über das Verpassen der Champions-League-Achtelfinals "nicht wegreden", dennoch sei man immer noch im internationalen Wettbewerb vertreten - "und wir wollen sehen, wie weit wir es dort schaffen", erklärt der Geschäftsführer. Vor dem kommenden Gegner Sporting Lissabon habe man großen Respekt, man sei jedoch alles andere als chancenlos. Auch Sportdirektor Rudi Völler erwartet gegen den 18-fachen portugiesischen Meister ein "Duell auf Augenhöhe".

Traum vom Finale in Berlin lebt

Für Schade ist das Überwintern in drei Wettbewerben kein Novum. Seit seinem Amtsantritt 2013 ist der Werkself dies stets gelungen. 2012 scheiterte man noch im Achtelfinale des DFB-Pokals am VfL Wolfsburg (1:2). Unter Robin Dutt blamierte sich die Werkself ein Jahr zuvor in der ersten Pokal-Runde bei Dynamo Dresden (3:4 n. V.). Ein Schock, den man in diesem Jahr vermeiden konnte - der Traum vom Finale in Berlin lebt.

Wie ernst man diesen Wettbewerb in diesem Jahr nimmt, machte Roger Schmidts Aufstellung gegen die Spielvereinigung Unterhaching deutlich. Gegen den Viertligisten stellte der Trainer seine beste (gesunde) Elf auf. Ein wenig Erleichterung ob des Viertelfinalgegners Werder Bremen kann Michael Schade nicht verbergen. "Bremen ist eine schwierige, aber machbare Aufgabe. Es waren härtere Brocken im Topf. Zudem ist es immer toll, ein Heimspiel zu haben."

Was Bayer 04 am meisten Hoffnung für die Rückrunde macht, ist die Rückkehr zahlreicher Leistungsträger. Musste Roger Schmidt in der laufenden Saison - gerade auf der Sechser- und Außenverteidigerposition - häufig improvisieren, wird der 48-Jährige in Kapitän Lars Bender, Charles Aranguiz, Tin Jedvaj und dem erneut verletzten Roberto Hilbert wieder deutlich mehr Alternativen zur Verfügung haben.

(RP)
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