Bayer Leverkusen Ramalho besteht seine Feuertaufe

Leverkusen · Der Brasilianer gab gegen Hannover 96 sein Startelf-Debüt für Bayer 04 und überzeugte als Innenverteidiger neben Jonathan Tah. Seine Leistung bestärkt die sportliche Leitung in ihren Überlegungen, die Lücke auf dieser Position intern zu schließen.

Das ist Andre Ramalho
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Es war eine durchaus interessante Elf, die Roger Schmidt in Hannover von Beginn an auf den Rasen schickte. Mit vorausschauendem Blick auf das so wichtige Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation am Mittwoch gegen Lazio Rom (20.45 Uhr, Live-Ticker) hatte der Trainer seiner Mannschaft erste Rotationsmaßnahmen verordnet. Während Heung-Min Son krankheitsbedingt die Reise nach Niedersachsen erst gar nicht antrat, wurden Kyriakos Papadopoulos und Karim Bellarabi geschont.

Das ist umso erwähnenswerter, weil diese personellen Änderungen keine negativen Auswirkungen auf das Spiel der Leverkusener hatten. Das mag gewiss an ideenlosen und schwach spielenden Hannoveranern gelegen haben, die Bayer 04 - wohl gemerkt im eigenen Stadion - nicht wirklich forderten und es an fußballerischer Klasse vermissen ließen. Aber es bestätigte auch die jüngsten Eindrücke, dass die Werkself in der Breite gut besetzt ist.

Neben dem Schweizer Admir Mehmedi, der wieder einmal als belebendes Element im Leverkusener Spiel auffiel, freute man sich im Bayer-Lager insbesondere über den soliden Auftritt des Brasilianers André Ramalho. Er feierte ein gelungenes Startelf-Debüt für Bayer 04 auf der Innenverteidigerposition. Dabei überzeugte, mit welcher Ruhe er seine Arbeit im Abwehrzentrum verrichtete.

Dass er in einigen Situationen die Sicherheitsvariante wählte, statt die Dinge spielerisch zu lösen, mag man ihm bei seinem ersten Einsatz über die volle Spielzeit nicht wirklich verübeln. "Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist", sagte der 23-Jährige, der sich selbst allerdings am liebsten auf der Sechserposition sieht. "Für mich ist es wichtig zu spielen. Ich glaube, dass ich es ganz gut gemacht habe und hoffe, dass ich mich langsam mit meinem Spiel durchsetzen kann."

Ramalho, der unter Roger Schmidt bereits in Salzburg mehrheitlich als Innenverteidiger zum Einsatz kam und unter ihm in der Meistersaison mit Pokalsieg in 52 Pflichtspielen in der Startelf stand, zahlte das Vertrauen auch gegen Hannover zurück und zeigte, dass er eine gute Alternative im Defensivverbund sein kann. "André hat das an der Seite von Jonathan Tah sehr gut gemacht. Beide hatten die schwierig zu bespielenden Stürmer von Hannover weitestgehend im Griff - das ist ein sehr gutes Zeichen für zwei so junge Innenverteidiger", lobte Roger Schmidt, der anfügte: Ich freue mich für André, weil er sich wirklich durch die Vorbereitung arbeiten und erst an die höhere Intensität gewöhnen musste. Man hat aber gesehen, dass seine körperliche Verfassung in den letzten zwei Wochen immer besser wurde."

Auch Rudi Völler ist froh, mit Ramalho eine "Top-Alternative" zu haben. "Das war wichtig zu sehen und hilft uns in den Überlegungen, ob und auf welchen Positionen wir noch was machen", sagte der Sportdirektor, der sich wie Schmidt in den Gedanken bestätigt fühlen kann, die Lücke, die nach den Verletzungen von Ömer Toprak und Tin Jedvaj in der Abwehr entstanden ist, bis zu deren Rückkehr intern zu schließen. "Wir können nach diesem Spiel diesbezüglich ruhiger in die Zukunft schauen." Seite Sport

(RP)
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