Bayer Leverkusen Dragovic wechselt aus Sorge um WM-Ticket

Leverkusen · Der Verteidiger verlässt Bayer 04 nach nur einer Saison und schließt sich in der Hoffnung auf mehr Spielzeit Leicester City an. Die Verpflichtung von Panagiotis Retsos hat den 26-Jährigen entbehrlich gemacht.

 Aleksandar Dragovic machte bei der 1:3-Niederlage in München sein vorerst letztes Spiel für die Werkself.

Aleksandar Dragovic machte bei der 1:3-Niederlage in München sein vorerst letztes Spiel für die Werkself.

Foto: imago

In den Stunden zuvor hatte es sich bereits angedeutet, wenige Minuten vor Mitternacht am späten Donnerstagabend - und damit kurz vor der Schließung des Transferfensters in der englischen Premier League - wurde es dann offiziell: Aleksandar Dragovic wechselt zu Leicester City. Wie der Werksklub kurz darauf bestätigte, wird der Österreicher zunächst für eine Saison zum englischen Meister von 2016 verliehen. Die kolportierte Leihgebühr liegt bei etwa 2,5 Millionen Euro. Erst vergangenes Jahr war Dragovic für 18 Millionen Euro vom ukrainischen Klub Dynamo Kiew nach Leverkusen gewechselt, konnte die hohen in ihn gesteckten Erwartungen jedoch nicht im Ansatz erfüllen. Insgesamt absolvierte der Innenverteidiger in der vergangenen Saison 24 Pflichtspiele für die Werkself. Sein Vertrag in Leverkusen endet 2021.

Wie Manager Jonas Boldt sagte, ist der Wechsel nach England auf Wunsch des Österreichers erfolgt: "Er hat seine Aussichten auf Spielzeit in Leverkusen als zu gering eingestuft und deswegen wohl auch Angst um eine mögliche WM-Teilnahme gehabt." Mit Österreich kämpft Dragovic derzeit um das Quali-Ticket für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Boldt zeigte Verständnis für den Wechselwunsch des 57-fachen Nationalspielers. "Für ihn war es ein Seuchenjahr, das mit dem verschossenen Elfmeter bei der EM in Frankreich schon sehr unglücklich begonnen hat." Angesprochen auf eine mögliche Rückkehr von Dragovic sagte Boldt: "Was nach dem Jahr passiert, wird man sehen."

Möglich wurde der Deal auch durch die Verpflichtung des Verteidiger-Talents Panagiotis Retsos. Der 19-Jährige ist im Vergleich zu Dragovic, der bei der Werkself ausschließlich als Innenverteidiger spielte, auf allen Defensivpositionen einsetzbar. Am Mittwoch wird der Zugang von Olympiakos Piräus erstmals in Leverkusen zum Training erwartet. Vorgestern stand der Grieche noch als rechter Verteidiger für seine Nationalmannschaft auf dem Platz. Zum Sieg gegen Estland reichte es jedoch nicht: Die Partie endete torlos.

Wann genau Angreifer Lucas Alario in Leverkusen eintreffen wird, ist indes weiter unklar. Bayer 04 erwartet den 24 Jahre alten argentinischen Nationalspieler im Laufe der kommenden Woche. Zuvor muss der argentinische Verband Afa jedoch die Freigabe für Alario erteilen, den sein bisheriger Arbeitgeber River Plate Buenos Aires nicht wechseln lassen wollte.

(sb)
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