Bayer 04 Leverkusen Aus sechs mach' vier

Durch die Rückkehr von Toni Kroos und Stefan Reinartz hat Jupp Heynckes vor dem Dortmund-Spiel im Bayer-Mittelfeld die Qual der Wahl. Der Auftritt vor 80 000 Fans solle seinen Spielern Spaß bereiten, findet er.

Die Werkself bereitet sich auf den BVB vor
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Manchmal tun sich auch für einen Jupp Heynckes mit all seiner Erfahrung noch unerwartete Hindernisse bei der Ausübung seines Berufs auf. Wie gestern, in der BayArena, als eine freundliche Dame Leverkusens Trainer und Pressesprecher Dirk Mesch darauf hinwies, sie könnten jetzt nicht ins Mediencenter, da laufe gleich die Pressekonferenz. An der nahm Heynckes schließlich doch noch als Protagonist teil und schilderte den Innenlebens-Zustand seines Teams vor der morgigen Partie bei Borussia Dortmund (18.30 Uhr).

"Vor dieser fantastischen Kulisse mit 80 000 Zuschauern muss es Spaß machen, Fußball zu spielen", sagte der 64-Jährige. Und er schwärmte im nächsten Atemzug von der Dortmunder Mannschaft: Laufstark, talentiert und defensiv kompakt präsentiere sich die — Attribute, die deckungsgleich auch auf die Bayer-Profis zutreffen. Von ihnen verlangt der Coach eine "überdurchschnittliche Leistung", um im ehemaligen Westfalenstadion zu bestehen und die acht Punkte zurückliegenden Dortmunder auf Distanz zu halten.

War die Spielerdecke in der Vorwoche gegen den Hamburger SV noch sehr dünn, hat der Schwalmtaler nun die Qual der Wahl — vor allem im Mittelfeld. Hier kehren Toni Kroos und Stefan Reinartz zurück, sie treffen aber auf ein Quartett aus Gonzalo Castro, Arturo Vidal, Tranquillo Barnetta und Renato Augusto (Heynckes: "Er nähert sich seiner Bestform, hat aber noch Luft nach oben."), das gegen es gegen den HSV vorzüglich gemacht hat. "Mir ist es so lieber, dass ich zwischen mehreren guten Spielern auswählen kann", sagte Heynckes, der zugab, seine Startelf für morgen bereits im Kopf zu haben, aber die Bekanntgabe noch vor der Brust habe. Reinartz (Magen-Darm) und Vidal (Adduktoren) plagten sich unter der Woche mit durchaus behebbaren Wehwehchen herum und trainierten gestern wieder mit der Mannschaft.

Apropos Mannschaft — die steht bei Heynckes' Überlegungen auch vor dem BVB-Spiel über allem. "Das wissen meine Spieler, auch die, die dann draußen sitzen. Der Erfolg des Teams steht an erster Stelle." Dass Spieler wie Castro oder Michal Kadlec das Vertrauen auch nach schlechteren Spielen jetzt mit wieder besseren Leistungen zurückzahlen, ist ein angenehmer Nebeneffekt des Kollektivdenkens. Es gibt aber auch "Opfer" dieser Marschrichtung. Wohl das prominenteste ist Patrick Helmes. Natürlich werde es für ihn schwer mit der WM-Teilnahme, sagt Heynckes. Aber er werde noch wichtig für Bayer. "Doch momentan machen es Derdioyk und Kießling halt wirklich gut." Im Sinne des Teams, natürlich.

(RP)
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