Remscheid-Trainer rastet bei Pk aus Thorsten Legat — beirrt von der eigenen Kompetenz

Remscheid · Bei seinem Antritt als Trainer des FC Remscheid begeisterte Thorsten Legat durch Wortakrobatik bei der Pressekonferenz. Nun machte sich der ehemalige Bundesliga-Profi selbst Konkurrenz. Denn nach dem 0:2 gegen Landesliga-Schlusslicht 1. FC Wülfrath platzte Legat der Kragen.

Was folgte, war eine fast schon epochale Wutrede, in der Legat seine Spieler als Viren und Bazillen beschimpfte, von sich selbst in der dritten Person sprach und von den Zuhörern im Presseraum Applaus erntete.

Noch mit ruhiger Stimme entschuldigte sich Legat zunächst bei den Fans für das "schlechte Spiel". Der Einbruch sei für ihn unerklärlich, sagte Legat. Dann aber legte Legat so richtig los. "Es werden aus dieser Mannschaft drei Mann absolut suspendiert", sagte er und legte dabei zwischen den Worten lange Kunstpausen ein, um die Dimension dieser Nachricht zu unterstreichen. "Entweder ein Thorsten Legat geht, oder diese drei Spieler gehen", stellte er klar und redete sich dann so richtig in Rage. "Das ist ein Virus, ein Bazillus, und sie stören einfach nur das Gefüge." Namen, der für die viral-bakterielle Infektion der Bergischen verantwortlichen Spieler wollte Legat nicht nennen, die Mannschaft sei aber schon informiert.

Für seine Emotionlität entschuldigte sich Legat. "Ich bin ein leidenschaftlicher Trainer und ich liebe meinen Beruf", erklärte er den Journalisten. Auch in der Rückrunde wolle er dem Verein helfen, aber unter einer Bedingung: "Wenn das jetzt nicht hier in vernünftigen Sachen seine Richtigkeit geht, dann habe ich hier nichts mehr zu suchen. Weil dann muss dieser Virus bleiben und dann kann man weiterarbeiten mit dem", sagte er etwas holprig. "Das ist ja nicht mehr auszuhalten."

Darauf angesprochen, warum er so früh gewechselt habe, erklärte Legat in unnachahmlicher Manier. "Da habe ich mich beirren lassen von meiner Kompetenz, was ich nie getan habe, aufgrunddessen, warum ich zwei Spieler gewechselt habe so früh, ist ebend halt, ich habe mit dem Paul Fudala gesprochen, weil er Probleme hatte im hinteren Oberschenkelbereich und er hat mir signalisiert und auch die Physiotherapeutin: 'Es ist gut.' Und es war nicht gut." Ein echter Legat!

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Foto: Screenshot Youtube

Der ehemalige U21-Nationalspieler und angehender Dschungel-Bewohner war schon während seiner aktiven Zeit als Spieler für manchmal freiwillig, manchmal unfreiwillig komische Sprüche bekannt. Unvergessen ist der Dialog: "Herr Legat, wie sind Sie eigentlich zum Bodybuilding gekommen?" Antwort: "Immer die Castroper Straße rauf."

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Foto: dpa/Pascal Bünning

Auch bei seiner Antritts-PK in Remscheid enttäuschte Legat nicht und gab unter anderem folgende Weisheiten zum Besten: Die Einstellung sei immer Fakt, außerdem brauche er jetzt "Kerle mit Eier inner Buxe. Die Investition von den Spielern wird am Tage geführt. Ich kann in den Köpfen der Spieler eins sagen: Dass sich andere Zeiten in Remscheid ändern." Dabei haben drei Spieler nun offenbar nicht mitgezogen. Und werden dafür die Konsequenzen tragen müssen.

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