Gewalt auf der Tribüne Streit zwischen Mannheim und Offenbach eskaliert

Mannheim · Nach den Vorfällen beim Regionalliga-Derby zwischen den Traditionsklubs Waldhof Mannheim und Kickers Offenbach (2:1) am Sonntag erheben beide Vereine schwere Anschuldigungen. Auf der Tribüne waren verletzte Offenbacher Spieler mit Mannheimer Fans aneinander geraten.

Oliver Reck: Fußball-Trainer, Torwart-Legende und "Pannen-Olli"
14 Bilder

Das ist Oliver Reck

14 Bilder
Foto: dpa

Offenbachs Geschäftsführer Christopher Fiori hatte nach dem Spiel angekündigt, dass der Fall beim Sportgericht der Regionalliga gemeldet werde. "Es ist nicht in Ordnung, dass auf der Tribüne unsere verletzten Spieler von Fans angegangen wurden", war zuvor OFC-Cheftrainer Oliver Reck auf Twitter zitiert worden.

Die Gastgeber hatten den Vorfall verurteilt. "Der SV Waldhof Mannheim distanziert sich von diesem Verhalten und entschuldigt sich bei den Betroffenen", teilte SVW-Geschäftsführer Markus Kompp in einer Stellungnahme mit: "Wir werden unseren Beitrag zur vollumfänglichen Klärung des Vorfalls leisten. Leider bekommt hierdurch ein ansonsten durchweg friedliches Derby, mit mehr als 10.000 Zuschauern, ein unrühmliches Ende."

Am Montag bezog Mannheim dann erneut Stellung. Nach der "Sichtung von Video- und Bildmaterialen sowie der Aufnahme und Auswertung zahlreicher Zeugenaussagen" sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Darstellung der OFC-Verantwortlichen irreführend gewesen sei. Die drei Offenbacher seien nicht klar als Spieler erkennen zu gewesen. Sie hätten sich schon während des Spiels verbale Auseinandersetzungen mit den Heim-Fans geliefert.

Ein namentlich nicht genannter OFC-Spieler habe "laut mehreren Zeugenaussagen einem Zuschauer 'Komm doch her!' zugerufen. In der Folge kam es zu einem Gerangel zwischen beiden Personen, in dessen Folge sowohl der Spieler als auch der Zuschauer über die Sitzreihen stürzten. Auf Videoaufnahmen ist dann deutlich sichtbar, wie der Spieler auf dem am Boden liegenden Mann kniet und auf diesen einschlägt."

Der Verein fährt in seiner Mitteilung fort: "Des Weiteren ist zu sehen, wie ein Ordner versucht Spieler und Zuschauer zu trennen. Zwei weitere OFC-Spieler stürmten über die Sitzreihen zur Ort der Auseinandersetzung. Es folgten Faustschläge sowohl gegen den Zuschauer als auch den Ordner durch die OFC-Spieler. Die Beteiligten konnten durch den herbeieilenden Ordnungsdienst voneinander getrennt werden. Weiter wurde durch Zeugen von unsittliche Gesten und Aussagen durch die Spieler in Richtung Zuschauern berichtet. Die Spieler samt Begleitung wurden zur weiteren Beruhigung der Situation, sobald möglich, in den Stadioninnenraum gelassen. Trotzdem versuchten diese erneut mit Unterstützung der sich dort sammelnden weiteren OFC-Spieler in den Tribünenbereich zu gelangen und mussten vom Ordnungsdienst davon abgehalten werden. Die Situation konnte schließlich durch unsere Sicherheitskräfte beruhigt werden."

Die Offenbacher reagierten ihrerseits mit einer Stellungnahme. "Der Darstellung von Waldhof Mannheim wird vollumfänglich widersprochen! Die Realität wird hier komplett auf den Kopf gestellt und ad absurdum geführt", heißt es. Bereits während des Spiels sei es durch Mannheimer Zuschauer zu starken verbalen Beschimpfungen der OFC-Spieler, die als solche erkannt wurden, gekommen.

Nach Abpfiff sei die Situation dann eskaliert. Es sei physisch Gewalt an den Offenbacher Spielern angewandt worden. "So wurde der Spieler Maik Vetter durch einen Mannheimer-Fan von hinten mehrere Tribünenstufen nach unten gestoßen. Hier von einem "Gerangel" zu sprechen bagatellisiert die Situation in völlig unangebrachter Weise, da genau dort eine nicht tolerierbare Grenze durch den Mannheimer Fan überschritten wurde. Im weiteren Verlauf wurde auch eine Frau unserer Gruppe auf den Hinterkopf geschlagen. Die Situation beruhigte sich erst, als unsere Gruppe durch den Ordnungsdienst zu deren Schutz in den Innenraum gelassen wurde", hieß es in der Stellungnahme.

(areh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort