Notarzteinsatz in der Kreisliga Amateur-Torwart in Duisburg vom Blitz getroffen

Duisburg · Bei einem Kreisliga-Spiel zwischen der Spielvereinigung Meiderich und dem SV Heißen ist in Duisburg ein Torwart vom Blitz getroffen worden. Minuten vorher war das Spiel wegen des Gewitters unterbrochen worden.

 Auf der Platzanlage des Vereins in Meiderich warnen Schilder ausdrücklich vor der Gefahr bei Gewittern.

Auf der Platzanlage des Vereins in Meiderich warnen Schilder ausdrücklich vor der Gefahr bei Gewittern.

Foto: Christoph Reichwein

Das Kreisliga-B-Spiel zwischen der SpVgg Meiderich II und dem SV Heißen II nahm am Donnerstagabend ein erschreckendes Ende. Noch während der ersten Halbzeit musste das Spiel wegen eines Gewitters unterbrochen werden. Doch es gelang nicht allen Spielern, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Der Torwart des Meidericher Amateurclubs wurde vom Blitz getroffen und musste vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.

"Der Schiedsrichter hatte die Partie fünf Minuten vorher unterbrochen, weil er in der Ferne einen Blitz gesehen hatte", schilderte Thomas Heck, Vizepräsident und Geschäftsführer der Senioren der SpVgg Meiderich, unserer Redaktion den Vorfall. "Er hat allen Spielern gesagt, dass sie den Platz verlassen sollen." Einige seien jedoch trotz ausdrücklicher Warnung auf dem Feld geblieben, so dass der Unparteiische nochmals erklärt habe, wie gefährlich die Lage sei. Dann schlug der Blitz in den Platz an der Honigstraße ein.

Wie das Internetportal "Kachelmannwetter" über seine Facebookseite mitteilte, war in der Gegend um die Platzanlage etwa zum Unglückszeitpunkt ein Blitz der höchsten Kategorie eingeschlagen. Die Stromstärke soll bei rund 164.000 Ampere gelegen haben. Zum Vergleich: Eine übliche Haushaltssteckdose hat eine Stromstärke von 16 Ampere. Der Einschlag muss nach Einschätzung des meteorologischen Dienstes kilometerweit zu hören gewesen sein.

Einschlag war kilometerweit zu hören

So meldeten sich unter dem Facebook-Post des Wetterdienstes sogar Nutzer aus und Moers, Baerl, Oberhausen und Bottrop, die angaben, den Blitzeinschlag gehört oder gespürt zu haben. Laut dem Wetterdienst sei das ohne weiteres möglich. "Rund 15 Kilometer kann man den Einschlag ohne weiteres hören", antwortete der Wetterdienst auf die entsprechenden Beiträge.

Wo auf dem Platz der Blitz genau eingeschlagen ist, darüber ist man sich in Meiderich uneinig. Klar ist nur, dass der Einschlag deutlich zu spüren war. Trainer Thomas Heck, der sich während des Gewitters auf der Platzanlage befand, berichtet, der Blitz sei in einen Flutlichtmast eingeschlagen. Diese Version bestätigt auch Harald Schüffel unserer Redaktion, Leiter der Senioren-Abteilung des Vereins. Nach dem Einschlag in den Flutlichtmast sei der Strom unterirdisch bis ins Clubhaus geflossen. "Dort sind dann in den Umkleiden die Lampen von der Decke gefallen." Andere Zeugen, mit denen die Redaktion des Amateurfußball-Portals Fupa gesprochen hat, wollen den Einschlag dagegen mitten auf dem Spielfeld gesehen haben.

Während des Gewitter-Grollens soll der Meidericher Torwart an der Spielfeld-Umrandung gelehnt haben. Nach dem Einschlag habe der Mann dann die Besinnung verloren. Weitere Personen sind nach Angaben des Clubs nicht verletzt worden.

Der getroffene Torhüter hatte offenbar großes, großes Glück. Blitzeinschläge enden nicht selten tödlich, können zu schweren Verbrennungen und zum sofortigen Herzstillstand führen. Der Meidericher jedoch ist laut Personen aus seinem Umfeld wieder wohlauf. Er muss allerdings zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben.

(RP)
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