1. FC Köln Podolski weckt Erinnerungen an Leicester City

Köln · Vier Spiele, drei Siege, Platz zwei. Bei aller Bescheidenheit können auch Trainer Peter Stöger und Manager Jörg Schmadtke die DNA des 1. FC Köln nicht ändern. Dafür sorgt zur Not schon Lukas Podolski, der die allgemeine Euphorie mit einem Tweet anheizt.

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Foto: afp, PST

Das ganze euphorische Nachbeben des beeindruckenden Kölner Saisonstarts verpackte der Lieblingssohn der Fußballstadt Köln am Mittwochabend nach dem abgezockten 3:1-Erfolg beim FC Schalke 04 in 20 Zeichen und ein Geißbock-Emoji. "1. FC Leicester City", twitterte der Ex-Nationalspieler in Anlehnung an die Sensationsmeisterschaft des Premier-League-Klubs. In der Spielzeit 2014/15 noch beinahe abgestiegen, holten die "Foxes" im vergangenen Mai mit Spielern wie Robert Huth und Christian Fuchs den eigentlich bis zum Schluss nicht für möglich gehaltenen Meistertitel nach Leicester. Eine Geschichte, die zum Träumen inspiriert.

Allein begründet sich die Euphorie in der Domstadt im Herbst 2016 nicht mehr auf Träumereien, sondern einem inzwischen überaus berechtigten Selbstvertrauen. Selbst Stöger bemühte vor Anpfiff der Partie beim FC Schalke 04 zwar noch die üblichen Ausschweifungen über die Klasse des Gegners, ließ sich dann aber hinreißen, anzumerken: "Wir haben schon die Qualität." Und meinte damit nicht weniger als: auf Schalke zu gewinnen. Wer sah, wie abgezockt seine Mannschaft den hoch gehandelten Königsblauen anschließend den Zahn zog, mochte erahnen, dass ihm genau dieser Matchplan dabei vorgeschwebt war.

Und plötzlich rangiert Köln in der Bundesliga nur noch zwei Punkte hinter dem FC Bayern München. Zwar lügen Tabellen angeblich nie, nach vier Spieltagen neigen sie aber dazu, in ihren Aussagen etwas wechselhaft zu sein. Schon am Sonntag gastiert immerhin RB Leipzig in der Domstadt — ein weiterer Gewinner dieser jungen Bundesligaserie.

Die stabilen Leistungen der effektiven Kölner geben derzeit keinen Anlass zur Sorge, doch natürlich kann es schnell wieder dahin sein — mit Platz zwei, mit der Euphorie, mit den Meisterschaftsträumen. Aber man darf sicher sein: der FC ist darauf vorbereitet. Poldolskis Tweet hätte schließlich durchaus noch Platz für ein Zwinker-Smiley gehabt, aber das braucht es nicht. In Köln versteht man ihn auch so.

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