Keeper des 1. FC Köln Horn ist der Anti-Schumacher

Köln · Leverkusens Torwart Bernd Leno sagt über seinen Kölner Kollegen Timo Horn: "Er ähnelt mir vom Typ her. Wir sind beide etwas ruhiger, nicht so durchgeknallt." Leno versteht das als Lob. Dabei ist Horns ruhiges Wesen vielleicht eine der wenigen Schwächen, die er als Torhüter zu erkennen gibt. Er ist womöglich eine Spur zu leise. Horn ist nicht der Typ, der seine Vorderleute lautstark dirigiert und auch mal zusammenstaucht. Er ist damit der Gegenentwurf zu Toni Schumacher, seinem berühmten Ahnen im Tor des 1. FC Köln.

Timo Horn pariert aus drei Metern mit dem Gesicht
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Nach dem Nachbarschaftstreffen mit Bayer Leverkusen fahren Horn und Schumacher am Samstag zusammen ins "Aktuelle Sportstudio". Das Publikum wird in Horn einen sympathischen, redegewandten jungen Mann kennenlernen, einen "angenehmen Zeitgenossen", wie sein Trainer Peter Stöger sagt. Zum Bild des ruhigen und bodenständigen Mannes passt, dass er schon im zarten Alter von 21 Jahren geheiratet hat. Seiner Carina hatte er auf einer Gondelfahrt auf dem Canal Grande in Venedig den Hochzeitsantrag gemacht. An einer Brücke hatte er ein Plakat mit der Aufschrift "Carina, willst du mich heiraten?" anbringen lassen. Wie romantisch!

Kölns Vertrauen in Horn zahlt sich aus

Seit drei Jahren ist Horn erster Mann zwischen den Pfosten. 2012 ließ der FC den durchaus überzeugenden Michael Rensing ziehen, weil der damals 18-jährige Junior als Mann der Zukunft galt. Die Einschätzung bewahrheitete sich. In seinem ersten Bundesligajahr tritt der gebürtige Kölner mit bewundernswerter Gelassenheit auf. An der Defensivstärke des FC hat er großen Anteil.

Wie Leno und Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona gehört Horn zu Horst Hrubeschs Aufgebot für die Europameisterschaft der Altersklasse unter 21 Jahren. Alle drei gelten als mögliche Nachfolger von Manuel Neuer (29), falls der irgendwann mal nicht mehr in der Nationalmannschaft spielt.

Horns Talent hat sich herumgesprochen. Sein Vertrag beim FC läuft noch bis 2019, für eine festgelegte Summe von neun Millionen Euro kann er aus dem Kontrakt aussteigen. Immer wieder wird er mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht. Dort befindet sich Roman Weidenfeller (34) auf der Zielgeraden seiner Karriere.

(RP)
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