FC-Trainer Stöger mit Remis zufrieden "Noch nicht so lange her, da hätten wir so eine Partie verloren"

Köln · Peter Stöger wollte von einer Enttäuschung nichts wissen. Klar, seit nun 437 Spielminuten warten die Fußballprofis des 1. FC Köln auf einen Treffer gegen den FC Augsburg. Gewiss ist das 0:0 nicht das Resultat, von dem auch die 50.000 Fansi m Kölner Stadion geträumt haben.

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Foto: afp, PST

Aber die Kölner haben nun 22 Punkte nach zwölf Spieltagen und bleiben im Kampf um Platz drei, den Eintracht Frankfurt (24 Zähler) belegt.

"Wir sind richtig gut reingekommen ins Spiel", sagte Stöger. Außenverteidiger Dominique Heintz traf nach 80 Sekunden den Außenpfosten. Zehn Minuten später scheiterte Yuka Osako, der im Mittelfeld viel ackerte und viel versuchte, an Gäste-Schlussmann Marwin Hitz. Kurz darauf verschätzte sich der Schweizer bei einer Flanke, doch Kölns Torjäger Anthony Modeste köpfte den Ball über die Latte. In der Schlussphase scheiterte Marcel Hartel mit einem Volleyschuss an Hitz - in der Zwischenzeit waren aufregende Aktionen Mangelware. Vergeblich warteten die Zuschauer auf einen schweren Fehler oder die geniale Idee, die für einen magischen Moment hätten sorgen können.

Partie von Taktik geprägt

So blieb es ein Spiel der Taktik. "Wir waren aktiv und diszipliniert. Natrülich hatten die Kölner mehr Ballbesitz. Aber wir haben uns den Punkt erkämpft und irgendwie auch verdient" sagte Gäste-Trainer Dirk Schuster, der von 1997 bis 1999 als Profi beim 1. FC Köln aktiv war. Seine Mannschaft überzeugte mit einer starken Abwehrleistung, versuchte ab und zu mal einen "kleinen Nadelstich" zu setzen und fährt nun zufrieden zurück nach Augsburg.

In Bobadilla, Caiuby, Finnbogason und Koo fehlten den Gästen, die mit nun 13 Punkten im Soll sind, zuletzt dreimal zu Null spielten und dabei fünf Zähler holten, gleich vier Angreifer. Kein Wunder, dass sie in der Defensive ihr Heil suchten. Aber auch die Gastgeber hatten Personalsorgen. Neben Torhüter Timo Horn, Leonardo Bittencourt und Dominic Maroh fehlt auch noch Matthias Lehmann. Der Kapitän verletzte sich vor einer Woche beim 2:1-Sieg in Mönchengladbach am Innenband und wird wohl in diesem Jahr nicht mehr eingesetzt werden können.

"Wir haben es permanent versucht, viel unternommen, aber in der Bundesliga ist es halt nicht so einfach, Spiele zu gewinnen", betonte Trainer Stöger. Zwar hätte diesmal nicht alles gepasst, aber "ich bin zufrieden, weil wir das Spiel relativ routiniert nach Hause gebracht haben. Es ist noch gar nicht so lange her, da hätten wir so eine Partie noch verloren". Das stimmt, doch nach dem unerwartet starken ersten Drittel der Saison haben sich im Umfeld die Erwartungen erhöht. Da wird ein 0:0 gegen Augsburg fast schon zur gefühlten Niederlage.

Einen Gästespieler hatten die Kölner Fans ganz besonders "lieb". Im vergangenen Dezember hatte Torhüter Hitz vor einem Strafstoß den Raum um den Elfmeterpunkt mit seinen Stollen ramponiert. Anthony Modeste, der diesmal in Christoph Janker einen aufmerksamen Begleiter hatte und bei zwölf Saisontoren stehenblieb, war damals bei der Ausführung ausgerutscht. Hitz hielt den Ball, verhinderte die Führung der Gastgeber und am Ende feierte Augsburg einen 1.0-Sieg Fast bei jeder Ballberührung wurde der Schweizer, dem die Kölner eine Rechnung über 122,92 Euro wegen der Ausbesserung des Rasens geschickt hatten, ausgepfiffen. Beeindruckt hat es ihn nicht, aber immerhin hatten die Fans etwas Ablenkung, da sich beide Teams auf dem Rasen nahezu neutralisierten und wenig Spektakuläres boten.

(RP)
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