Spektakulärer Sololauf gegen Hoffenheim Jonas Hector kam "aus der Sache nicht mehr heraus"

Köln · Jung-Nationalspieler Jonas Hector ist auch beim 1. FC Köln für große Momente gut – und steuert mit seiner Mannschaft nach einem wichtigen Sieg auf den Klassenerhalt zu.

Jonas Hectors spektakulärer Sololauf gegen die TSG 1899 Hoffenheim
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Jonas Hectors spektakulärer Sololauf gegen Hoffenheim

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Foto: Screenshot Sky

Jung-Nationalspieler Jonas Hector ist auch beim 1. FC Köln für große Momente gut — und steuert mit seiner Mannschaft nach einem wichtigen Sieg auf den Klassenerhalt zu.

Anthony Ujah trifft aus einem Meter nur den Pfosten
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Ujah trifft aus einem Meter nur den Pfosten

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Foto: dpa, htf

Fünf Gegner hatte Jonas Hector umspielt, dann ein Tor erzielt und für kollektiven Jubel beim 1. FC Köln gesorgt. Später sollte der Neu-Nationalspieler seinen ebenso spektakulären wie entscheidenden Treffer gegen 1899 Hoffenheim einordnen — und "Harry Hektik" erwies seinem ironischen Spitznamen alle Ehre. "Joa", sagte Hector lächelnd, "Ball bekommen, losgelaufen, und irgendwann bin ich aus der Sache dann nicht mehr rausgekommen."

Seinem Dribbling über knapp 40 Meter hatte der 24-Jährige also das 3:1 für den 1. FC Köln folgen lassen. Es war die Entscheidung beim spannenden 3:2 (1:0)-Erfolg des Aufsteigers und auf dem Weg zum Klassenerhalt ein ganz wichtiger Moment. Die Teamkollegen würdigten das entsprechend.

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"Jonas hat diese Qualität und die Ballsicherheit", sagte U21-Nationaltorwart Timo Horn, "sein Sololauf war überragend. Damit hat er das Spiel für uns entschieden." Fast heimlich hatte sich Hector in den vergangenen Monaten in Joachim Löws Weltmeister-Mannschaft gespielt, und ebenso unaufgeregt trägt der gebürtige Saarländer momentan dazu bei, dass der 1. FC Köln wohl auch in der kommenden Saison ein Erstligist sein wird.

Hector ist mittlerweile fast so etwas wie der Star der namenlosen Mannschaft, die von ihrer Homogenität und Stabilität lebt — und am Sonntag ein völlig ungewöhnliches Spiel ablieferte. Gegen die Offensivkünstler aus dem Kraichgau warf Köln jegliche Sicherheit über Bord, ließ zahlreiche Chancen zu, spielte aber auch selbst zielstrebig wie fast noch nie in dieser Saison nach vorne.

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Durch einen Foulelfmeter von Matthias Lehmann (20.) ging Köln in Führung, herausgeholt hatte den Strafstoß Yuya Osako. Und nicht nur FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke sah in dem Japaner am Sonntag einen "überragenden" Akteur, auch das 2:0 durch Anthony Ujah (54.) bereitete Osako vor. Eugen Polanski (70.) verkürzte wenig später vom Elfmeterpunkt für Hoffenheim, Kölns Pawel Olkowski hatte nach einer Notbremse die Rote Karte gesehen. Doch Hector (78.) sorgte mit seinem Alleingang dafür, dass der Treffer von Anthony Modeste (88.)
für die Gäste zu spät kam.

Die Entstehung des entscheidenden Tores sorgte derweil für großen Unmut in Hoffenheim. "Egal wann und gegen wen", sagte Trainer Markus Gisdol, "wenn du in der eigenen Hälfte fünf Zweikämpfe in Folge verlierst, dann kassierst du ein Tor. Das war nur die gerechte Strafe."

Seine Mannschaft verpasste im Rennen um die Europa-League-Plätze damit erneut einen wichtigen Erfolg. Bei einem Sieg hätte 1899 (37 Punkte) erstmals seit fünf Monaten den Spieltag auf Rang sechs beendet, stattdessen bleibt es nun ein enges Rennen mit Augsburg (39), Frankfurt und Bremen (beide 35). Die Kölner liegen da mit 33 Zählern durchaus in Sichtweite, mit so einem "Blödsinn" (Schmadtke) wie Europa-League-Träumen will man sich aber lieber nicht beschäftigen. Stattdessen greifen sie am Rhein nun nach dem Klassenerhalt. Und vielleicht gibt es ja noch eine Medaille für das Tor des Monats.

(sid)
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