1. FC Köln im Wandel Bittencourt-Transfer passt ins neue Kölner Image

Mit der Verpflichtung von Leonardo Bittencourt setzt der 1. FC Köln seine gezielte Einkaufstour fort. Manager Jörg Schmadtke überraschte damit die Konkurrenz.

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Den Stolz über den jüngsten Transfercoup wollte man beim 1. FC Köln gar nicht erst verbergen. Ein riesengroßen Bild von Leonardo Bittencourt mit hochgerecktem Daumen schmückte am Mittwoch die Homepage des Bundesligisten. Dass Manager Jörg Schmadtke den U21-Nationalspieler überraschend vom Ligakonkurrenten Hannover 96 ins Rheinland gelockt hat, passt ins neue Image des einstigen Karnevalsvereins.

Die Verpflichtung neuer Spieler wird mit Augenmaß getätigt, ohne großen Trubel, unaufgeregt. Die Transferperiode trägt wie schon die Auftritte auf dem Platz in der vergangenen Saison die klare Handschrift von Schmadtke und Trainer Peter Stöger. "Es hat mich beeindruckt, wie der 1. FC Köln nach dem Aufstieg in die Bundesliga aufgetreten ist. Die intensiven Gespräche mit den Verantwortlichen stimmen mich optimistisch, das ich mich hier optimal weiterentwickeln kann", sagte der 21-jährige Bittencourt, der bis 2019 unterschrieben hat und rund zwei Millionen Euro Ablöse kostet.

Aber nicht nur die Verpflichtung des talentierten Mittelfeldspielers lässt Schmadtke und Stöger am Sonntag beruhigt ins einwöchige Trainingslager nach Kitzbühel aufbrechen. Die FC-Verantwortlichen haben ihre Hausaufgaben mit den Neuzugängen Bittencourt, Anthony Modeste (27/Hoffenheim), Dominique Heintz (21/Kaiserslautern), Milos Jojic (23/Dortmund), Philipp Hosiner (26/Rennes) und Frederik Sörensen (23/Juventus Turin) erledigt. Rund 13,5 Millionen Euro investierten die Kölner in diese Spieler, die die Abgänge Kevin Wimmer (Tottenham), Anthony Ujah (Bremen) und Daniel Halfar (Kaiserslautern) kompensieren sollten. Knapp über zwölf Millionen Euro nahm der FC durch die Verkäufe ein.

Köln gilt inzwischen als gute Adresse für junge Spieler, die den nächsten Schritt in ihrer Karriere machen wollen. "Der 1. FC Köln ist ein interessanter Verein, dessen Entwicklung mir imponiert", sagte der dänische Innenverteidiger Sörensen, der sich mit den weiteren Neuzugängen bei einem gemeinsamen Sushi-Essen auf die bevorstehende Spielzeit einstimmte.

Sörensen soll in der Defensive Wimmer ersetzen, aber ansonsten haben die Kölner in erster Linie darauf geachtet, ihre in der vergangenen Saison lange Zeit stockende Offensive zu verstärken. "Mit Leonardo Bittencourt haben wir eine weitere flexible Option und stellen unser Offensivspiel noch variabler auf", sagte Schmadtke über die bislang letzte Neuverpflichtung.

Trainer Stöger freut sich derweil auf noch "mehr Konkurrenzkampf". Träumereien will sich der Österreicher aber nicht hingeben. Zeiten, in denen rund um das Geißbockheim nach zwei Siegen vom Europacup gesprochen wurde, sind vorbei.

"Wenn man etwas ausgibt, was nicht zu erreichen ist, blockiert das. Und Blockade können wir uns nicht leisten. Unser Plan ist es, über Jahre in der Liga zu bleiben", sagte Stöger. Neuverpflichtungen wie Bittencourt dürften zu diesem Ziel beitragen.

(sid)
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