Köln zu Gast auf Schalke Stögers letzte Chance

Gelsenkirchen/Köln · Für Trainer Peter Stöger von Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Köln geht es am Samstag im Gastspiel bei Schalke 04 um seinen Job. Wenig spricht dafür, dass Köln eine Überraschung schaffen könnte.

Für Peter Stöger könnte das Spiel auf Schalke das letzte als FC-Trainer sein.

Für Peter Stöger könnte das Spiel auf Schalke das letzte als FC-Trainer sein.

Foto: dpa, mb kno hak

Schicksalsspiel gegen die Derby-Helden: Peter Stöger weiß um die enorme Bedeutung der Partie gegen Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) - eine weitere Niederlage wird dem Trainer des 1. FC Köln wohl den Job kosten. Dennoch denkt der 51-Jährige nicht ans Aufgeben.

Die Vorzeichen seien "nicht wahnsinnig positiv", sagte der Coach des Tabellenletzten: "Aber vielleicht hilft uns genau das weiter, da wir etwas befreiter an das Spiel herangehen können. Wir werden versuchen, mit dem Spiel am Wochenende noch einmal Hoffnung aufkeimen zu lassen. Das ist Ansporn genug. Wir wollen gewinnen."

Für den FC spricht allerdings wenig. Schalke geht nach der spektakulären Aufholjagd beim jüngsten 4:4 im Derby bei Borussia Dortmund mit viel Selbstvertrauen in die Partie - während in Köln nichts nach Plan läuft. Mit zwei Punkten und vier Toren ist der FC abgeschlagen Tabellenletzter, der Posten des Sport-Geschäftsführers ist weiterhin vakant und zudem verweigert die Klubführung ein eindeutiges Statement zum Trainer.

Doch genau eine solche "klare Ansage", forderte Stöger: "Das ist vor allem für die Mannschaft wichtig, weil es Sicherheit gibt. Es ist meine Aufgabe, die Dinge so lange es möglich ist positiv zu gestalten. Wer mich näher kennt, weiß, dass der 1. FC Köln für mich etwas ganz Wichtiges ist."

Dass ausgerechnet bei den formstarken Gelsenkirchenern der erste Sieg gelingt, erscheint fast unmöglich. Nicht nur die aktuelle sportliche Verfassung spricht gegen Köln, sondern vor allem auch die massiven Verletzungssorgen. Trotz dieser Umstände weigern sich die FC-Bosse standhaft, sich über diesen Zeitpunkt hinaus in der Trainerfrage festzulegen.

"Über so etwas rede ich doch nicht schon vorher. In der derzeitigen Lage ist klar: Wir schauen von Spiel zu Spiel. Ich wünsche mir, dass wir auf Schalke erfolgreich sind", sagte Geschäftsführer Alexander Wehrle dem "Kölner Stadt Anzeiger" und betonte im Fan-Magazin "GEISSBLOG" wenig aussagekräftig: "Peter Stöger und ich stehen seit vielen Wochen in einem intensiven Austausch. Er ist zu jeder Zeit in unsere Überlegungen eingeweiht."

FC-Vizepräsident Toni Schumacher bestritt im "kicker", dass es eine Gnadenfrist für Stöger gebe, der den Klub innerhalb von vier Jahren von der 2. Liga in die Europa League geführt hat: "Solange wir den Eindruck haben, dass die Konstellation aus Trainer und Mannschaft funktioniert und man an einen gemeinsamen Erfolg glaubt, werden wir an diesem Trainer festhalten."

Für Stöger und sein Trainerteam sei es "schwierig, damit Woche für Woche zu arbeiten", sagte er: "Aber ich finde es noch viel schwieriger und unklarer für die Mannschaft damit umzugehen. Klarheit würde uns allen gut tun." In der Krise seien Werte wie "Vertrauen, Respekt und Verantwortung" abhanden gekommen, monierte der Coach mit ernster Miene.

Umso wichtiger sei das Verhältnis zur Mannschaft, meinte Stöger. Daher habe er seinen Spielern noch einmal klar gemacht, dass sie in der aktuellen Situation noch mehr im Fokus stehen als sonst und sich ihrer Verantwortung bewusst sein müssten.

(sid)
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