1. FC Köln Anthony Modeste ist die Kölner Lebensversicherung

Köln · Im Sommer standen die Zeichen bereits auf Abschied, im Herbst 2016 ist Anthony Modeste ist mit seinen Toren die Lebensversicherung für den 1. FC Köln und aus dem Angriffsspiel nicht wegzudenken. Gut, dass er inzwischen auch gar nicht mehr weg will.

Das ist Anthony Modeste
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Foto: dpa, mb fpt

Mal ein Tänzchen mit den Mitspielern, mal ein angedeuteter Smiley mit großen Augen. In Sachen Kreativität beim Torjubel hat Anthony Modeste seinem Trainer Peter Stöger einiges voraus. "Ach, wissen Sie, zu meiner Zeit war das nicht so wichtig", sagte Stöger: "Aber heutzutage gehört das dazu, und ich freue mich für den Tony sehr."

Der Tony, wie ihn seine Mitspieler nennen, steht sinnbildlich für den Aufschwung des 1. FC Köln. Der Franzose führt die Torjägerliste der Fußball-Bundesliga an - vor Stars wie Robert Lewandowski, Thomas Müller (beide Bayern München) oder Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund).

Doch damit will sich der Franzose nicht weiter beschäftigen. "Im Moment", sagte Modeste bei Sky Sport News HD, "läuft es gut für mich, aber am Ende der Saison wird abgerechnet. Ich mache mir keinen Kopf darum, ich spiele gut derzeit, darüber sind wir alle glücklich, aber am Ende konzentriere ich mich auf andere Dinge."

Wie gut diese Devise funktioniert, zeigt ein kurzer Blick in die Statistiken. Acht der bislang 13 Saisontore hat Modeste erzielt, das gesamte Offensivspiel der Kölner ist auf den Franzosen ausgelegt. Mit seiner körperlichen Präsenz bindet er Gegenspieler, hält und verteilt den Ball und schafft so Räume für die nachrückenden Mitspieler. Kurzum: Der 28-Jährige ist der Dreh- und Angelpunkt in Peter Stögers System.

Dabei hätte der Österreicher in diesem Sommer fast umplanen müssen. Modeste, der schon im vergangenen Jahr mit 15 Toren der treffsicherste FC-Spieler war, hatte mit einem Wechsel geliebäugelt. Von England war die Rede, auch China war im Gespräch. Am Ende aber kam es ganz anders: Die Klubführung um Geschäftsführer Jörg Schmadtke und der Franzose einigten sich auf eine Vertragsverlängerung bis 2021.

Und Modeste zahlte das Vertrauen nicht nur mit seinen Toren auf dem Platz zurück. Auch abseits des Rasens ist der Franzose beliebt, und bei den Fans stehen die Modeste-Autogramme und -Trikots hoch im Kurs.

"Alles, was Stöger mir gesagt hat, ist wahr geworden"

Vielleicht ist es gerade diese Wohlfühlatmosphäre in Köln, die Modeste derzeit so stark macht. "Er wird im Moment gut versorgt, und das Selbstvertrauen spielt sicher auch eine Rolle", sagte Stöger jüngst über seinen Schlüsselspieler.

Auch Modeste selbst, der 2015 vom Ligakonkurrenten 1899 Hoffenheim ins Rheinland gewechselt war, betonte zuletzt immer wieder, wie wohl er sich beim FC fühlt. "Peter Stöger ist ein Trainer, der mir sehr viel Vertrauen entgegenbringt", sagte der 28-Jährige: "Er hat mich aus Hoffenheim geholt, und heute kann ich sagen, dass alles, was er mir damals gesagt hat, auch wahr geworden ist. Ein Stürmer braucht dieses Vertrauen."

Und ist das Vertrauen einmal da, klappt es mit den kreativen Torjubeln ganz von allein.

(sid)
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