Erst Schnuller, dann Wiege Angehender "Papa" Risse lässt Köln jubeln

Köln · Der 1. FC Köln hat schon am 31. Spieltag den Klassenerhalt gesichert. Und der zweifache Torschütze Marcel Risse jubelte auf besondere Art und Weise.

1. FC Köln: Marcel Risse verrät per Jubel, dass er Vater wird
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Risse verrät per Jubel, dass er Vater wird

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Foto: dpa, mb fpt

Im Überschwang der Gefühle verriet Marcel Risse ein süßes Geheimnis. Beim ersten Tor ein symbolischer Schnuller, beim zweiten eine Wiege - als wohl erster Spieler in der Bundesliga-Historie verkündete der Offensivspieler des 1. FC Köln beim Jubel, dass er erstmals Vater wird.

"Meine Frau trägt auch so einen kleinen Ball in sich", sagte der gebürtige Kölner, nachdem er mit seinem Doppelpack beim 4:1 (2:1) gegen Darmstadt 98 endgültig den Klassenerhalt gesichert hatte. Damit überraschte der 26-Jährige auch seinen Trainer Peter Stöger. "Das habe ich nicht gewusst", erklärte der Österreicher: "Ich war nicht dabei und er hat mich auch nicht eingeweiht, dass er daran arbeitet." Und so bewertete Stöger auch die Leistung Risses mit einem Grinsen: "Heute war er brav."

Vielleicht auch beflügelt durch den bevorstehenden Familienzuwachs zeigte Risse in den vergangenen Wochen schon mehrfach überragende Leistungen - sechs Tage vor dem Darmstadt-Spiel hatte er mit seinem Anschlusstor die Wende beim 3:2 in Mainz eingeleitet. Da der Offensivspieler auch auf der Problemposition des Weltmeisters rechts verteidigen kann, sehen manche in ihm sogar einen Überraschungs-Kandidaten für die EM.

Mit Toren wie dem 3:1 (52.), als er den Ball sehenswert mit dem Außenrist ins lange Eck schlenzte, macht er weiter auf sich aufmerksam. "Ein bisschen von beidem" sei es gewesen, gestand er auf die Frage, ob es sich um einen Torschuss oder eine Flanke gehandelt habe: "Sagen wir es mal so: Das zweite Tor war ein bisschen mehr Absicht."

Mit diesem (75.) beseitigte er nach dem vorherigen Doppelpack von Anthony Modeste (4./35.) die allerletzten Zweifel am Kölner Klassenerhalt. Nach dem 32. Spieltag im Vorjahr ist der FC in dieser Saison noch eine Runde früher gerettet. Und so gab Stöger seinem Team einen Feier-Befehl. "Ich gehe davon, dass die Leute, die heute Abend in Köln unterwegs sind, dem einen oder anderen FC-Spieler begegnen werden", meinte der Coach und ergänzte: "Ich wäre enttäuscht, wenn die Jungs nicht unterwegs sein würden."

Und nachdem mit 40 Punkten auch das offizielle Saisonziel erreicht ist, lautet das neue für den Coach des Tabellenachten nun: "Einstelliger Tabellenplatz."

Wie eng es in der Liga zugeht, zeigt aber das Beispiel der Darmstädter. Vor dem Anpfiff nur einen Punkt hinter dem FC, müssen die Südhessen bei vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz nun noch um den erstmaligen Bundesliga-Klassenerhalt zittern. Das Derby gegen den Vorletzten Eintracht Frankfurt wird nun elementar wichtig. "Das wird das brisanteste Derby, das es jemals gegeben hat", meinte gar Torhüter Christian Mathenia: "Aber vielleicht können wir ja nächste Woche auch feiern."

Auch Trainer Dirk Schuster blieb trotz der schwachen Leistung nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Jerome Gondorf (12.) optimistisch. "Man muss der Mannschaft auch mal einen gebrauchten Tag zugestehen", erklärte der Ex-Kölner: "Aber die Moral ist in Ordnung. Das lässt uns zuversichtlich in die letzten drei Spiele gehen."

(ems/sid)
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