Wegen Leipzig-Vergangenheit? Lautern-Fans hetzen gegen eigene Spieler — Verein reagiert

Nürnberg/Kaiserslautern · Beim Zweitliga-Auftakt des 1. FC Kaiserslautern beim 1. FC Nürnberg machten einige Lautern-Fans Stimmung gegen zwei Spieler der "Roten Teufel". Nun reagierte der Verein mit einer Stellungnahme.

 Auch Lautern-Trainer Norberg Maier dürfte das Plakat nicht gefallen haben.

Auch Lautern-Trainer Norberg Maier dürfte das Plakat nicht gefallen haben.

Foto: dpa, dka

"Dass zwei Spieler des 1. FC Kaiserslautern kurz vor Anpfiff des ersten Saisonspiel von Teilen der eigenen Fans auf diese Art und Weise angegangen werden, ist kontraproduktiv und im Sinne des Vereins nicht zu akzeptieren", teilte der Zweitligist mit. Auf dem Spruchband hatte gestanden: "Schon wieder nicht auf den Charakter geschaut. Müller und Fechner, seht zu, dass ihr abhaut." Gemeint sind Torwart Marius Müller und U20-Nationalspieler Gino Fechner. Beide waren im Sommer von RB Leipzig in die Pfalz gewechselt. Müller, der früher schon für Lautern gespielt hatte, ist vom bei vielen Fans verhassten Bundesligisten nur ausgeliehen.

Für den Keeper verlief der Saisonauftakt nicht nur wegen des Plakats alles andere als rund. Bereits beim ersten Gegentreffer durch den neuen Club-Kapitän Hanno Behrens (12.) sah Müller schlecht aus: Der Nachfolger des zum Hamburger SV gewechselten U21-Europameisters Julian Pollersbeck ließ einen Schuss von Michael Ishak abprallen. Danach lenkte Müller einen Eckball von Sebastian Kerk ins Netz (25.). Beim Weitschuss des guten Kevin Möhwald, der nicht entschlossen angegriffen wurde, war er dann chancenlos (54.). Lautern verlor 0:3.

Der Klub zeigte keinerlei Verständnis für das Banner. "Meinungsfreiheit ist ein wichtiges Gut und wir gestehen jedem Fan auch weiterhin seine eigene Meinung zu. Ein solches Banner vor eine Fankurve zu hängen, hat in unseren Augen jedoch nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, sondern ist vereinsschädigendes Verhalten und steht jeglicher Form von respektvollem Umgang untereinander entgegen", hieß es in der Mitteilung weiter. Dem Fanclub "Pfalz Inferno", der offenbar hinter dem Banner stand, entzog der Verein deshalb die Privilegien im Stadion.

"Wir sind überzeugt, dass die große Mehrheit der FCK-Fans mit uns einer Meinung ist, solche Aussagen gegenüber den eigenen Spielern nicht zu tolerieren. Dies haben uns viele Fans auch in zahlreichen Zuschriften mitgeteilt", sagte der FCK-Vorstandsvorsitzende Thomas Gries. "Unseren Torwart Marius Müller und einen jungen talentierten Spieler wie Gino Fechner, der sich bewusst für den FCK entschieden hat, so zu beschimpfen, hat nichts mit dem FCK zu tun, für den wir einstehen und kämpfen."

(areh)
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