An der Erwartungshaltung zerbrochen Runjaic muss beim FCK gehen

Nach nur einem Punkt aus den zurückliegenden vier Partien muss Trainer Kosta Runjaic beim 1. FC Kaiserslautern gehen.

 Aus für Kosta Runjaic in Kaiserslautern.

Aus für Kosta Runjaic in Kaiserslautern.

Foto: dpa, bwu fpt

Die wütenden Fans skandierten zwar "Vorstand raus", am Ende hat es aber den Trainer getroffen: Kosta Runjaic ist nach zwei knapp verpassten Aufstiegen und dem verpatzten Saisonstart an der riesigen Erwartungshaltung beim viermaligen Meister 1. FC Kaiserslautern zerbrochen. Nach dem 0:3 (0:1) am 8. Zweitliga-Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg kam für 44-Jährigen, der sein Amt vor zwei Jahren angetreten hat, das Aus.

Dies berichten mehrere Medien übereinstimmend. Der Klub selbst hat für 14.00 Uhr eine Pressekonferenz angesetzt. Der kicker vermeldete, dass U23-Trainer Konrad Fünfstück als Interimscoach fungieren soll. Ob auch Sportdirektor Markus Schupp gehen muss, ist noch offen.

"Der Respekt gebietet es, uns in Ruhe mit der Situation auseinanderzusetzen", sagte Vorstandsboss Stefan Kuntz nach der Pleite gegen den Club und bestätigte den Krisengipfel der Verantwortlichen um ihn, Schupp und Runjaic am Mittwoch. Was die Aussage des Klubchefs zu bedeuteten hat, dürfte klar sein: Nach nur einem Punkt aus den zurückliegenden vier Spielen und insgesamt nur neun Zählern auf dem Konto muss der Trainer gehen.

Runjaic selbst ließ das nach dem Abpfiff der Partie am Dienstagabend, zu der nur noch 21.459 Zuschauer auf den Betzenberg gekommen waren, bereits durchblicken. "Ich trage die Verantwortung. Es geht um den 1. FC Kaiserslautern und die Gesamtsituation", äußerte der gebürtige Wiener, der mit seiner Frau und drei Kindern im Rheingau wohnt: "Es ist ziemlich unruhig. Das spüren die Mannschaft und der Trainer. Lassen Sie uns eine Nacht darüber schlafen und das Beste für Kaiserslautern daraus machen."

Das Beste hatte der zweimalige DFB-Pokalsieger schon lange nicht mehr gezeigt. Die zwei vierten Plätze in den beiden zurückliegenden Spielzeiten nagten am ganzen Klub, dessen Umfeld sich nichts sehnlicher als die Rückkehr in Bundesliga wünscht. Runjaic, der im Sommer zum wiederholten Mal mit einem großen personellen Umbruch leben musste, war diese Erwartungshaltung in den zurückliegenden Wochen ein Dorn im Auge.

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Der Coach, der schon nach dem verpassten Aufstieg im Sommer von Klub-Ikonen wie Hans-Peter Briegel angezählt wurde, gab durch das ständige Schönreden der mehr als durchwachsenen Leistungen ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit ab und machte sich damit zur Zielscheibe der Kritik von allen Seiten.

Anlass zur Kritik gab es auch am Dienstag zu genüge. Zunächst erwies Patrick Ziegler den Roten Teufeln einen Bärendienst. Der Innenverteidiger flog nach einer rüden Attacke gegen Guido Burgstaller bereits in der 17. Minute vom Platz. Die 73 Minuten in Überzahl nutzten die Nürnberger zu den Toren durch Even Hovland (42.), Alessandro Schöpf (56.) und Burgstaller (61.).

Was folgte war ein gellendes Pfeifkonzert der FCK-Fans und der Versuch von Chris Löwe, die Klub-Verantwortlichen aus der Schusslinie zu nehmen. "Wir brauchen uns nicht über Trainer, Sportdirektor oder Vorstand zu unterhalten", sagte der Kapitän: "Die 11 oder 14 auf dem Platz haben die Verantwortung. Wenn wir trotz klarer Absprache und akribischer Vorbereitung zwei Standardtore bekommen, ist das nicht die Schuld des Trainers."

(sid/dpa)
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