Hannover Frontzeck tritt bei Hannover 96 zurück

Hannover · Der Trainer kommt vermutlich seiner Entlassung zuvor. Thomas Schaaf ist ein möglicher Nachfolger.

Wenig Vertrauen, noch weniger Punkte - Michael Frontzeck ist gestern als Trainer von Fußball-Bundesligist Hannover 96 zurückgetreten und damit wohl seiner Entlassung zuvorgekommen. Der Coach hat fehlende Rückendeckung im Umfeld von Hannover 96 als Grund für seinen Rücktritt genannt. "Ich bin nicht amtsmüde und immer noch davon überzeugt, dass wir den Klassenverbleib erneut geschafft hätten", sagte Frontzeck, obwohl er kurz zuvor Geschäftsführer Martin Bader über seinen Abschied unterrichtet hatte.

In der mit nur 14 Punkten aus 17 Spielen schlechtesten Hinrunde Hannovers seit dem Wiederaufstieg 2002 hatte Frontzeck trotz seiner Rettung des Klubs in der Vorsaison permanent in der Kritik gestanden. "Ich hatte in der derzeitigen Stimmung keine Lust, am 4. Januar wieder anzutreten und in ein erstes Testspiel gegen Hertha BSC zu gehen, das bereits als Endspiel für mich bezeichnet wird", meinte Frontzeck, über dessen bevorstehendes Aus am Sonntag bereits die "Neue Presse" in Hannover berichtet hatte. Eine Beurlaubung hatte der Klub indes entschieden dementiert. Dass dieser Bericht nun zum Rücktritt geführt habe, wies Frontzeck zurück: "Das interessiert mich wie ein Sack Reis, der irgendwo umfällt." Frontzeck besaß einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016.

Sein Nachfolger in der niedersächsischen Landeshauptstadt soll zeitnah verpflichtet werden, denn schon am 7. Januar 2016 bricht Hannover 96 zu einem einwöchigen Trainingslager ins türkische Belek auf. Größeres Interesse soll an Thomas Schaaf bestehen, auch der Name Holger Stanislawski soll im Gespräch sein. Vor Weihnachten dürfte aber keine Unterschrift erfolgen: "Das halte ich nicht für realistisch", sagte Bader.

(dpa/sid)
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