Adrenalinkick Monaco Vettel plant die nächste Attacke auf die Silberpfeile

Sebastian Vettel und Ferrari wollen es wissen. Seit anderthalb Jahrzehnten gewann die Scuderia nicht mehr in Monaco. Zu den schärfsten Rivalen der Silberpfeile um den Klassiker-Sieg zählen aber auch die Red Bulls mit Teenager-Triumphator Max Verstappen.

Formel 1: Sebastian Vettel – der viermalige Weltmeister tritt zurück
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Das ist Sebastian Vettel

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Foto: dpa/Chris Putnam

Der Dauer-Adrenalinkick von Monte Carlo wird für Nico Rosberg und Lewis Hamilton zur Nerven- und Bewährungsprobe. Im erbitterten und zuletzt eskalierten Duell um die WM-Krone muss das Silberpfeil-Duo auch noch die Attacken der Ferraris unter anderem mit Sebastian Vettel und Teenager Max Verstappen von Red Bull fürchten.

Mit der gemütlichen Stadtrundfahrt wie bei einer PR-Runde im Mercedes mit Fürst Albert vor dem Großen Preis von Monaco ist es dann vorbei für Rosberg, der seinen vierten Sieg in Serie in seiner Wahlheimat anpeilt. "Aber ich weiß, dass es schwierig wird, das zu wiederholen.
Denn Lewis, Ferrari und Red Bull sind sehr stark. Ich bin jedoch zuversichtlich. Auf geht's!", meinte Rosberg.

3337 Meter, 78 Runden - keine Sekunde Unaufmerksamkeit. Die Zeitreise in die Formel-1-Vergangenheit steht diesmal aber noch unter einem ganz besonderen Stern: Der Crash von Barcelona und das Aus beider Mercedes-Piloten. Dazu kommen die Vorgeschichten von 2014 und 2015, als Hamilton einmal nach einem komischen Rosberg-Fahrfehler und dann nach einer unfassbaren Taktik-Panne nur mit schwerster Mühe Rosbergs Jubel ertragen konnte. "In den vergangenen Jahren habe ich in Monaco nicht gerade die besten Ergebnisse eingefahren", sagt Hamilton.

Formel 1: Das Barcelona-Zeugnis für Sebastian Vettel und Nico Rosberg
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Das Barcelona-Zeugnis der deutschen Piloten

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Foto: afp, TOM GANDOLFINI

Erst einmal - 2008 - konnte der dreimaligen Weltmeister in Monte Carlo gewinnen, wo er wie Rosberg, aber auch reichlich andere Kollegen ihre Wahlheimat haben.

Auch Vettel, der viermalige Champion, schaffte es bisher lediglich einmal (2011) auf den ersten Platz, der in Monaco traditionell noch mit einem Diner im Fürstenpalast belohnt wird. Nun will er unbedingt den ersten Sieg einer bisher durchwachsenen Saison.

Lewis Hamilton schießt Nico Rosberg von der Strecke
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GP von Spanien 2016: Hamilton schießt Rosberg ab

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Foto: dpa, ae cb apc mr

"Ich denke, Monaco sollte uns gut liegen, im vergangenen Jahr waren wir schon sehr wettbewerbsfähig dort", betont Vettel. "Nun haben wir das Auto in den Bereichen noch verbessert, die wichtig sind für den Grand Prix. Das sollte uns helfen." Vor einem Jahr belegte Vettel Rang zwei hinter Rosberg, aber noch vor Hamilton.

So wie Monaco der Klassiker schlechthin ist, ist Ferrari die Traditionsmarke der Formel 1. Beides zusammen funktioniert seit anderthalb Jahrzehnten aber nicht wirklich. 2001 siegte Michael Schumacher in Monte Carlo für Ferrari, seitdem wartet die ruhmreiche Scuderia im Mekka der Schönen und Reichen auf einen Sieg.

Womöglich versaut aber ein 18-Jähriger wieder allen Etablierten die Party-Laune an der Côte d'Azur. Spätestens seit seinem Sieg in Spanien und der Kür zum jüngsten Grand-Prix-Gewinner gehört Verstappen auch zum Kreis der Kandidaten auf den Sieg beim ältesten Formel-1-Rennen. Auch er kennt die Strecke bestens, auch er wohnt ebenso wie sein australischer Red-Bull-Rivale Daniel Ricciardo in Monte Carlo. "Das erste Ziel ist es, nicht in die Leitplanken zu geraten. Wenn wir das schaffen, können wir hoffentlich nah oder auf dem Podium stehen", sagt der Niederländer Verstappen.

Nervenkitzel ist also garantiert, wenn es am Donnerstag mit dem Training losgeht. Der Freitag macht seinem Namen in Monaco immer alle Ehre: es ist eine freier Tag, Samstag steht die Qualifikation (14.00 Uhr/RTL und Sky), Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) das Rennen an. Vor dem sechsten WM-Lauf führt Rosberg im Klassement vor Vettels Ferrari-Kollegen Kimi Räikkönen mit 39 Punkten, Hamilton liegt 43 Zähler zurück, Vettel 52.

Nach dem Unfall der beiden Mercedes-Piloten vor knapp zwei Wochen mussten beide Fahrer zum Rapport antreten, die Schuldfrage konnte aber nicht geklärt werden. Klar ist nur: Wiederholung absolut unerwünscht, beide müssen vor allem in Monaco ihre Nerven voll im Griff haben.

(dpa)
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