Formel 1 Vettel entschuldigt sich für Rammstoß und wird nicht bestraft

Paris · Sebastian Vettel hat noch einmal Glück. Der Weltverband legt seine Rüpelattacke von Baku ad acta. Eine persönliche Entschuldigung des Ferrari-Stars stimmt FIA-Präsident Jean Todt milde. Vettel leistet nun Freiwilligenarbeit.

Formel 1: Sebastian Vettel – der viermalige Weltmeister tritt zurück
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Das ist Sebastian Vettel

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Foto: dpa/Chris Putnam

Eine Warnung gibt es mit auf den Weg.

Sebastian Vettel hat nach seiner Rüpelattacke gegen Lewis Hamilton an seinem 30. Geburtstag Abbitte geleistet und ist damit um eine weitere mögliche Strafe herumgekommen. Während einer Nachbetrachtung seines Wutremplers beim Formel-1-Rennen in Aserbaidschan legte der Automobil-Weltverband FIA um Präsident Jean Todt am Montag in Paris den Fall zu den Akten.

Nach einer Auswertung von Videos und weiteren Daten übernahm Vettel bei der Anhörung den Angaben zufolge die volle Verantwortung für den Rammstoß vor rund einer Woche. Im Beisein von Scuderia-Teamchef Maurizio Arrivabene entschuldigte sich der viermalige Weltmeister "aufrichtig" vor dem Weltverband und der Motorsport-Familie.

Vettel: "Kein gutes Beispiel"

Der Ferrari-Pilot entschuldigte sich nach der Anhörung auch öffentlich. Der 30-Jährige schrieb am Montagabend auf seiner Homepage, dass er "in der Hitze des Gefechts" überreagiert habe und sich deshalb "bei Lewis direkt entschuldigen" wolle und auch bei all "jenen Menschen, die sich das Rennen angesehen haben. Mir ist klar, dass ich kein gutes Beispiel abgegeben habe." Vettel liebe diesen Sport und sei "willens, ihn auf eine Weise zu repräsentieren, die ein gutes Beispiel für künftige Generationen sein kann."

Vettel soll zudem im Laufe der kommenden zwölf Monate seine persönliche Freizeit für eine Art Sozialarbeit einsetzen und an verschiedenen erzieherischen FIA-Aktivitäten teilnehmen.

Eine Warnung gab Todt dem viermaligen Weltmeister dennoch mit auf den Weg. Aufgrund der "Schwere des Vergehens und seiner möglichen negativen Auswirkungen" will der französische FIA-Chef bei einer Wiederholung solch eines Benehmens den Fall sofort vor das Internationale Tribunal bringen. Diese Versammlung repräsentiert in erster Instanz die Disziplinargewalt des Weltverbandes.

Vettel war am Sonntag vor einer Woche beim Grand Prix in Aserbaidschan aus Wut über ein vermeintliches Bremsmanöver von Hamilton hinter dem Safety-Car absichtlich ans linke Vorderrad des Mercedes-Manns gefahren. Die Rennleitung hatte den Heppenheimer daraufhin mit einer Zehn-Sekunden-Standzeit bestraft. Vettel wurde am Ende dennoch direkt vor Hamilton Vierter und baute seine WM-Führung sogar um zwei Zähler auf 14 Punkte aus.

Die FIA um Präsident Todt kam aber ins Grübeln, ob die Strafe nicht zu milde war. Deshalb lud sie den 30-Jährigen nach Paris zum Rapport. Schließlich ist Vettel Wiederholungstäter und hatte im vergangenen Jahr in Mexiko Renndirektor Charlie Whiting via Boxenfunk beschimpft. Damals war der Hesse erst nach einer ausführlichen Entschuldigung mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Nun bewahrte ihn eine ausführliche Abbitte vor weiteren Konsequenzen.

(dpa)
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