Formel 1 Vettel kann im Kampf gegen Mercedes auf Räikkönen bauen

Suzuka · Sebastian Vettel kann im WM-Dreikampf mit den beiden Silberpfeil-Piloten auf die Unterstützung von Teamkollege und Kumpel Kimi Räikkönen setzen. Der Finne knüpft damit auch eine gute alte Tradition bei Ferrari an.

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Zu zweit gewinnt es sich vielleicht besser: Im Kampf um seine erste Formel-1-Weltmeisterschaft für Ferrari ist Sebastian Vettel nicht allein. Schon sein großes Kindheitsidol Michael Schumacher konnte sich immer auf seine Teamkollegen bei der Scuderia verlassen, bei Vettel ist das nicht anders. Kumpel Kimi Räikkönen ist bereit für die deutsch-finnische Formel-1-Allianz gegen die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg.

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"Wenn es soweit kommt, hab' ich damit keine Probleme", betonte Räikkönen. Der bislang letzte Ferrari-Weltmeister (2007) als Gehilfe für den womöglich neuen Champion am Steuer der legendären roten Rennwagen? "Wir sind hier, um für Ferrari zu kämpfen", erklärte Räikkönen vor dem Großen Preis von Japan.

Spätestens nach der Qualifikation am Samstag und dem Rennen am Sonntag ( 7 Uhr MESZ/Live-Ticker) dürfte auch die Tendenz klar sein, ob er in bester Ferrari-Tradition der Nummer eins im Team tatsächlich helfen muss. So wie einst Rubens Barrichello, der 2001 in Österreich mal unmissverständlich vom Kommandostand aufgefordert wurde: "Lass Michael für die Meisterschaft vorbei." Oder Felipe Massa, der 2010 beim Deutschland-Rennen in Führung liegend vor Vettel-Vorgänger Alonso zu hören bekam: "Fernando ist schneller als Du. Kannst du bestätigen, dass du die Nachricht verstanden hast?"

So viele Worte dürften bei Räikkönen gar nicht nötig sein. Im Rennauto ist er ohnehin am liebsten ungestört. Eigene Ambitionen auf den Titel dürfte Räikkönen nicht mehr hegen. Er liegt auf Rang vier im Klassement mit 107 Punkten, Vettel vor ihm hat 203, Rosberg vor Vettel 211 und Hamilton vor Rosberg 252. Da geht für Räikkönen eigentlich nichts mehr.

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Dennoch ist der Iceman an der Seite seines ehemaligen Nachbarn zu gemeinsamen Schweizer Zeiten sportlich aufgetaut, auch wenn Fehler und Probleme ihn ein ums andere Mal bremsten. Schaffte es Räikkönen 2014 nicht einmal aufs Podest, gelang es ihm in diesem Jahr mit Rang zwei in Bahrain und Platz drei zuletzt in Singapur.

Im Ferrari-Optimalfall - wie in Singapur - landet Vettel vor ihm und die beiden Silberpfeil-Rivalen reihen sich noch hinter dem 35 Jahre alten Piloten aus Espoo ein. "Das wird kein einfacher Job", räumte Räikkönen ein. Denn letztlich sind die Ferrari vor allem auch davon abhängig, ob die Mercedes weiter schwächeln.

Gegenseitige Hilfe ist bei Hamilton und Rosberg (vorerst) nicht zu erwarten. Seit die beiden ein Team bilden, sind sie jeweils der erste Gegner des anderen. Und die Teamleitung lässt beide gewähren. Hamilton will nun seinen dritten Titel nach 2008 mit McLaren und im vergangenen Jahr mit Mercedes mit aller Macht. Rosberg hat genug davon, nur der Zweite zu sein. "Für mich zählt nur der erste Platz." Für die Fahrgemeinschaft Vettel/Räikkönen aber auch.

(dpa)
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