Formel 1 in Bahrain Vettel hakt Rückschlag schnell ab

Sakhir · Sebastian Vettel hakte die erste Enttäuschung der Saison schnell ab und fokussierte sich schon auf das nächste Duell seiner Scuderia Ferrari mit den Silberpfeilen. "Das Ziel bleibt es, Mercedes einzufangen, wir werden jedes Wochenende mehr Druck machen", sagte Vettel nach Platz fünf in Bahrain.

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Erstmals in diesem Jahr stand der viermalige Formel-1-Weltmeister in Sakhir zwar nicht auf dem Podest, trotzdem schwärmte er von einem weiteren "sehr starken Wochenende" für die Italiener.

Dass sein Kumpel und Teamkollege Kimi Räikkönen in der Wüste überraschend Platz zwei einfuhr und dabei sogar dicht am erneut siegreichen Dominator Lewis Hamilton dran war, freute jedoch nicht nur Vettel. "Ich kann offiziell sagen, dass Kimi zurück ist, und wir zwei sehr, sehr starke Fahrer haben. Genau danach haben wir gesucht", sagte Teamchef Maurizio Arrivabene sichtlich stolz. Als Vettel schwächelte, war Räikkönen zur Stelle - so hatte sich das Team das vorgestellt.

Den Platz als klare Nummer zwei bei den Konstrukteuren hinter Mercedes festigte der Traditionsrennstall im vierten Saisonrennen souverän. Dabei leistete sich Vettel zwar ungewohnte Patzer auf der Strecke ("Vielleicht habe ich zu viel gewollt") und ließ sich vom Drittplatzierten Nico Rosberg überholen, doch Arrivabene zeigte Verständnis. "Man darf nicht vergessen, was er diese Saison schon alles erreicht hat: ein Sieg und zwei Podiumsplätze. Manchmal passieren Fehler, wir sind auch nur Menschen", sagte der 58-Jährige.

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Und auch wenn Vettel mit seinem eigenen Rennen in Bahrain "natürlich nicht zufrieden war", so stimmt nach vier von 19 Rennen doch das Gesamtpaket bei Ferrari. "Es ist immer noch eine große Überraschung für alle, wie gut und stark wir sind. Das ist sehr positiv", sagte der Hesse: "Wir können sehr, sehr glücklich sein, und die Saison ist noch sehr lang."

Natürlich war es aber ein Rückschlag, dass Vettel in der Fahrerwertung wichtige Punkte und Platz zwei verlor. Hinter Spitzenreiter Hamilton (93) liegt nun Rosberg (66) knapp vor dem einstigen Seriensieger Vettel (65). Doch an einen fünften Titel denkt der Zimmermanns-Sohn ohnehin nicht. "Es gibt viele Dinge, die wir verbessern müssen - und das ist mein Fokus. Es ist April, da müssen wir die Füße auf dem Boden halten", betonte der 27-Jährige.

Um weiterhin Druck auf den Stern zu machen, plant Ferrari bis zum ersten Europarennen des Jahres in Barcelona (10. Mai) weitere Technik-Updates. Unwahrscheinlich ist hingegen, dass Kimi Räikkönen bis dahin einen neuen Vertrag für die kommende Saison unterschreiben wird. Arrivabene will den Finnen zappeln lassen. "Kimi ist am besten, wenn er ein bisschen in Trouble ist. Das ist ein psychologischer Ansatz", sagte Arrivabene und grinste. Überzeugt ist er vom "Iceman" jedenfalls bedingungslos: "Ich bin glücklich mit unseren Fahrern, aber das heißt nicht, dass Kimi morgen unterschreiben wird."

Eine zuletzt kolportierte mögliche Verpflichtung von Hamilton verbannte der Italiener derweil gleich ins Reich der Fabeln: "Lewis hat mich noch nie angerufen. Und dass jeder Fahrer hier im Paddock für Ferrari fahren will, ist doch normal." Spätestens, seit in diesem Jahr der Erfolg zurückgekehrt ist.

(sid)
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