Neuer Vertrag und Bestzeit Rosberg profitiert von Hamilton-Crash

Budapest · Nico Rosberg entscheidet das Trainingsduell der Mercedes-Rivalen in Ungarn für sich. Ein Crash von Teamkollege Lewis Hamilton macht den Weg für den WM-Führenden der Formel 1 frei.

Großer Preis von Ungarn: freies Training
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Beflügelt von seinem neuen Mercedes-Vertrag ist Formel-1-Spitzenreiter Nico Rosberg in Ungarn zur Trainingsbestzeit gerast. Der Silberpfeil-Star profitierte am Freitag auch von einem Unfall seines Stallrivalen Lewis Hamilton, für den die Übungseinheit am Nachmittag schon nach 13 Minuten beendet war. Am Vormittag war der britische Champion noch schneller als Rosberg gewesen. Das Duo wird sich auch in den kommenden zwei Jahren einen Zweikampf bei Mercedes liefern, nachdem der Rennstall am Freitag die Vertragsverlängerung mit Rosberg bis 2018 verkündete.

Deshalb aber dürfte Hamilton seinem Teamgefährten kaum freiwillig die beste Freitagsrunde überlassen haben. Um 14.13 Uhr machte er unsanft Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung. Der 31-Jährige verlor in Kurve elf die Kontrolle über sein Auto, drehte sich und krachte nach einer Rutschpartie seitlich in die Werbebande. Zwar konnte der Titelverteidiger zurück zur Garage rollen, sein Testprogramm war wegen der aufwendigen Reparaturarbeiten aber mehr als eine Stunde früher als geplant vorbei. "Keine tolle Einheit für mich", sagte Hamilton, "ich muss mich beim Team entschuldigen, das dadurch so viel Arbeit hat. Aber in den wenigen Runden hatte ich ein gutes Gefühl."

Nach dem obligatorischen Check bei den Streckenärzten signalisierte Hamilton, er habe keine Blessuren davongetragen. Tatenlos musste er danach zusehen, wie Teamkollege Rosberg die schnellste Runde des Tages fuhr. Der Deutsche führt die Gesamtwertung vor dem elften von 21 Saisonrennen am Sonntag (14.00 Uhr/Live-Ticker) nur noch mit einem Punkt Vorsprung auf Hamilton an, nachdem er zwischenzeitlich bereits um 43 Punkte davongezogen war. "Ich will, dass sich die Waage jetzt auf meine Seite neigt", sagte Hamilton vor dem Training.

Hinter den Silberpfeilen streiten sich erneut Ferrari und Red Bull um die Rolle des ersten Verfolgers. Der Australier Daniel Ricciardo fuhr im Red Bull die zweitschnellste Runde des Tages. Ferrari-Hoffnung Sebastian Vettel platzierte sich in der Nachmittagseinheit unter Rennbedingungen auf Platz drei, allerdings schon mit dem beträchtlichen Rückstand von knapp einer Sekunde auf Rosberg.

Vettel unterstrich allerdings, dass auch Ferrari sich in Ungarn einiges ausrechnen dürfe. "Der Freitag sagt nicht so viel aus, das macht mir keine Sorgen", sagte Vettel mit Blick auf Red Bull: "Wir müssen die Balance unseres Autos noch verbessern, aber das sollten wir bis morgen schaffen."

Der viermalige Weltmeister Vettel hat in der Gesamtwertung als Fünfter bereits 70 Punkte Rückstand auf die Spitze. Im Vorjahr gewann der Hesse auf dem Hungaroring. "Wir haben daran viele gute Erinnerungen und wollen so etwas wieder erleben", sagte Vettel. Sein finnischer Teamkollege Kimi Räikkönen rangiert als WM-Dritter 62 Zähler hinter Rosberg. Nach den Eindrücken vom Freitag ist eine Trendwende kaum zu erwarten.

Großer Preis von Ungarn, Kombination aus 1. und 2. freien Training:

1. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:20,435 Minuten
2. Daniel Ricciardo (Australien) Red-Bull-Renault 1:21,030
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:21,347
4. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari 1:21,348
5. Max Verstappen (Niederlande) Red-Bull-Renault 1:21,770
6. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:22,058
7. Fernando Alonso (Spanien) McLaren-Honda 1:22,328
8. Jenson Button (Großbritannien) McLaren-Honda 1:22,387
9. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force-India-Mercedes 1:22,449
10. Sergio Pérez (Mexiko) Force-India-Mercedes 1:22,653
11. Esteban Gutierrez (Mexiko) Haas-Ferrari 1:22,673
12. Felipe Massa (Brasilien) Williams-Mercedes 1:22,681
13. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro-Rosso-Ferrari 1:22,689
14. Valtteri Bottas (Finnland) Williams-Mercedes 1:22,773
15. Romain Grosjean (Frankreich) Haas-Ferrari 1:22,864
16. Daniil Kwjat (Russland) Toro-Rosso-Ferrari 1:22,948
17. Kevin Magnussen (Dänemark) Renault 1:23,347
18. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber-Ferrari 1:23,437
19. Jolyon Palmer (Großbritannien) Renault 1:23,528
20. Felipe Nasr (Brasilien) Sauber-Ferrari 1:23,986
21. Pascal Wehrlein (Worndorf) Manor-Mercedes 1:23,992
22. Rio Haryanto (Indonesien) Manor-Mercedes 1:24,265
23. Charles Leclerc (Monaco) Haas-Ferrari 1:25,181
24. Estéban Ocon (Frankreich) Renault 1:25,260

(dpa)
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