Formel 1 Hamilton triumphiert in Montreal

Montreal · Der Titelverteidiger feiert seinen vierten Saisonerfolg. Mercedes-Teamrivale Rosberg, zuletzt zweimal erfolgreich, belegt im siebten Rennen des Jahres den zweiten Platz. Ferrari-Fahrer Vettel wird nach großer Aufholjagd noch Fünfter.

Formel 1: Großer Preis von Kanada 2015 – Fotos
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Großer Preis von Kanada: das Rennen

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Unbeeindruckt von den Rückschlägen der vergangenen Wochen hat sich Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton mit einem ungefährdeten Sieg beim Großen Preis von Kanada zurückgemeldet und seine WM-Führung ausgebaut. Beim vierten Saisontriumph in Montreal hängte der britische Mercedes-Pilot die deutschen Verfolger humorlos ab. Stallrivale Nico Rosberg wurde nach zuvor zwei Siegen einmal mehr Zweiter, Sebastian Vettel kämpfte sich nach dem Qualifying-Desaster im Ferrari immerhin noch von Platz 18 auf fünf nach vorne. "Es war ein fantastisches Wochenende, es ist ein tolles Gefühl, wieder ganz oben zu stehen", sagte Hamilton. Auch Rosberg machte gute Miene zum zweiten Platz: "Ich habe getan, was ich konnte, aber Lewis hat keinen Fehler gemacht. Dennoch war es ein tolles Rennen, dummerweise habe ich es nicht geschafft, ganz nach vorne zu kommen."

In der Gesamtwertung führt der zweimalige Weltmeister Hamilton mit 151 Punkten wieder etwas komfortabler vor Vize-Champion Rosberg (134), der schon bis auf zehn Punkte herangerückt war. Vettel (108) verlor weiter an Boden, nachdem er zum zweiten Mal in dieser Saison das Podest verpasste. Dritter in Montreal wurde Williams-Fahrer Valtteri Bottas vor Kimi Räikkönen (beide Finnland) im Ferrari.

Bei Hamilton herrschte nach seinem 37. Sieg große Genugtuung, denn vor zwei Wochen war er noch am Boden zerstört. In Monaco verschenkte er den Erfolg an Rosberg, weil ihn sein Team zu einem absolut unnötigen Boxenstopp reinholte. Auch beim Europa-Auftakt in Spanien hatte sich der Brite dem Deutschen geschlagen geben müssen.

Bei perfekten Bedingungen dominierte Hamilton das Rennen vom Start weg und lag immer vorne. Bereits in der ersten Runde fuhr der Schnellste des Qualifyings eine Sekunde Vorsprung heraus und zeigte auf der malerischen Ile Notre-Dame auch in der Folge keinerlei Schwächen. Allerdings musste sich der 30-Jährige auch nicht von Anfang an gegen Angriffe von Sebastian Vettel wehren.

Der viermalige Weltmeister Vettel war eigentlich nach Kanada gereist, um Mercedes erneut mächtig zu ärgern. Diese Chance vergab er aber bereits am Samstag im Qualifying. Erst zerstörten dem Malaysia-Sieger technische Probleme mit dem Energierückgewinnungssystem alle Chancen auf eine schnelle Runde. Zudem wurde er wegen eines verbotenen Überholmanövers unter roten Flaggen im dritten freien Training anschließend noch auf den 18. Startplatz strafversetzt.

Mühsam musste sich Vettel an den Hinterbänklern vorbei quälen und holte nach einem frühen Boxenstopp von ganz hinten nur langsam Platz um Platz auf. Vor allem mit Fernando Alonso im McLaren lieferte sich der Hesse ein packendes Duell - allerdings nur um den 15. Platz. Ferrari hatte große Hoffnungen in einen neuen Motor gesetzt. Doch der Rückstand auf die Silberpfeile, die ebenfalls mit einer neuen Antriebseinheit starteten, veränderte sich im Vergleich zu den vorherigen Rennen nicht.

Im Mercedes-Duell musste sich Rosberg zum vierten Mal in diesem Jahr geschlagen geben. "Erbte" er in Monaco noch einen glücklichen Sieg, hatte der 29-Jährige dieses Mal wenig zu melden. Rosberg konnte das hohe Tempo Hamiltons zur Mitte des Rennens zwar lange mitgehen, muss sich aber steigern, um eine Chance auf den Titel zu haben.

Hamilton und Rosberg standen nach jedem der sieben Rennen auf dem Podium. Die Silberpfeile sind vor dem Großen Preis von Österreich am 21. Juni auf dem besten Weg, den Konstrukteurstitel zu verteidigen. Auch in der Fahrerwertung scheint wie im Vorjahr auf Dauer niemand Hamilton und Rosberg gefährlich werden zu können.

Die Ex-Weltmeister Fernando Alonso und Jenson Button schafften es mit ihren lahmenden McLaren-Honda erneut nicht ins Ziel und mussten aufgeben. Nico Hülkenberg (Emmerich) zeigte eine ordentliche Vorstellung und wurde im Force India Achter.

(sid)
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