Formel-1-Weltmeister Hamilton macht selbst beim Wrestling eine gute Figur

Mexiko-Stadt · Lewis Hamilton stieg in den Ring und jubelte schon wieder. Der Mercedes-Pilot machte auch beim "Lucha Libre", der mexikanischen Version des Wrestlings, eine sehr ansehnliche Figur. Und am Ende lag der alte und neue Formel-1-Weltmeister natürlich nicht am Boden, sondern riss auch als Catcher in der "Arena Mexico" die Arme hoch. Das verlangt ja schon die Show.

Lewis Hamilton versucht sich als Wrestler
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Weltmeister Hamilton steigt in den Wrestling-Ring

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Foto: ap

Und die muss immer weiter gehen. Hamilton hat auch nach seiner Titelverteidigung weiter Großes vor. "Ich habe in den letzten drei Rennen nichts mehr zu beweisen oder zu verlieren", sagte der 30-Jährige mit Blick auf den Großen Preis von Mexiko am Sonntag (20 Uhr/Live-Ticker). Die Jagd nach dem nächsten Sieg hat begonnen.

23 Jahre machte der Rennzirkus einen Bogen um Mexiko, die PS-Fans sehnen sich nach dem Comeback, und Hamilton will der erwarteten Party im Autodromo Hermanos Rodriguez mitten in der Stadt unbedingt seinen Stempel aufdrücken. Es sei sein Ziel, sagte er, "mich als erster Sieger in der modernen Ära des Mexiko Grand Prix in die Geschichtsbücher einzutragen".

Klein beigeben? Das kommt für Hamilton nicht infrage, das ist einfach nicht sein Stil. Der Brite will sich durchsetzten. Immer. Im Ring. Auf der Strecke. Und natürlich auch im Teamduell mit Nico Rosberg. Der Wiesbadener hatte nach der Kollision in Kurve eins zuletzt in den USA, als Hamilton seinen Teamkollegen hart attackierte, Gesprächsbedarf angekündigt. Doch der alte und neue Champion ließ Rosberg jetzt ziemlich heftig abblitzen.

"Es besteht dafür keine Notwendigkeit. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber es ist egal", sagte Hamilton der BBC und machte damit erneut die Rangordnung im Team ziemlich deutlich. Und von Niki Lauda gab es die Absolution. "Über Lewis wird nicht weiter diskutiert. Es war alles okay und fertig", sagte der Österreicher, Aufsichtsrats-Boss des Silberpfeil-Teams, der "Bild": "Die Rennleitung hat den Vorfall nicht verfolgt und wir tun es auch nicht."

Weltmeister Hamilton hat sich offenbar längst den Status der absoluten Nummer eins erkämpft. "Es ist das Schlimmste, mein Teamkollege zu sein", sagte er. Doch solche Sprüche kommen nicht überall gut an. In der Szene ist längst eine Diskussion entstanden, ob Hamilton zu den wahrhaft größten Fahrern der Geschichte gezählt werden kann. Seine Klasse am Lenkrad ist unbestritten. Hamilton ist erst der zehnte Fahrer der Geschichte, der mindestens drei Titel geholt hat. Und trotzdem sagt Sir Jackie Stewart, die Legende aus Schottland: "Nur die Zeit wird zeigen, ob Lewis Hamilton nicht nur ein erfolgreicher, sondern ein großer Fahrer ist."

Lockerlassen wird Hamilton auf keinen Fall. "Nach den Ushanka-Hüten in Russland und den Stetsons in Amerika hoffe ich diesmal auf einen riesigen Sombrero als Kopfbedeckung auf dem Podium — wenn ich denn dort stehen darf", sagte Hamilton mit Blick auf die Siegerehrung am Sonntag. Doch daran zweifeln, wird der Seriensieger wohl nicht wirklich.

(seeg/sid)
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