Formel 1 in Kanada Lewis Hamilton ist wieder ganz der Alte

Wie kleine Jungs tourten sie gemeinsam durch Kalifornien und ließen es beim Jetski, beim Billard und beim Fußball mal so richtig krachen. Nach seiner Spaßtour mit Justin Bieber und Neymar ist Lewis Hamilton nun aber wieder auf die Formel 1 fokussiert.

Formel 1 in Monaco: Lewis Hamilton feiert mit Pokal und Justin Bieber
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Hamilton feiert ausgelassen mit Pokal und Justin Bieber

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Die "Billion Dollar Babies" ließen nichts aus. Auf ihrer Fun-Tour durch Kalifornien chillten Formel-1-Champion Lewis Hamilton, Pop-Jüngelchen Justin Bieber und Fußball-Superstar Neymar beim Billard, beim Jet-Ski und als Gäste bei der Copa America.

Beim Großen Preis von Kanada würde der schillernde Superstar der Formel 1 mit seinem 45. Grand-Prix-Sieg gerne die Wachablösung an der Spitze der WM-Wertung herbeiführen. Sein deutlich weniger schillernder Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg spürt das. Seit jenem denkwürdigen Crash in der ersten Runde von Barcelona scheint Rosberg ein anderer geworden.

Aber vielleicht ist es ja auch so, dass Hamilton wieder der Alte ist. Seit seinem Erfolg beim Prestigerennen in Monaco, in dem ihn der von Technikproblemen gebeutelte Rosberg auf Anweisung des Teams vorbeilassen musste, strotzt Hamilton nur so vor Selbstvertrauen. Der Trip mit Bieber und Neymar durch Kalifornien offenbarte alle Facetten des extrovertierten Briten: Lewis Hamilton ist cool, er ist hip, er ist selbstbewusst, und er betrachtet das Leben abseits der Formel 1 als großen Showroom.

"Still I Rise" - "Ich wachse immer noch" - diese Worte, großflächig auf seinen Rücken tätowiert, erzählen die ganze Geschichte des Lewis Hamilton. Wenn Rosberg bei Frau und Kind Kraft tankt, sucht Hamilton den Thrill, er liebt den roten Teppich und die ganz große Bühne. Und es mangelt ihm ganz und gar nicht an dem Selbstverständnis, das in der Glitzerwelt der Formel 1 die Champions von den Platzierten unterscheidet. Er habe, ließ "LH44" nach seinem Sieg in Monaco wissen, "endlich wieder das gezeigt, was ich kann. Und ich gehe fest davon aus, dass das für den Rest der Saison so bleiben wird." Kaum vorstellbar, dass Nico Rosberg sich jemals so äußern würde.

Hamilton ist der Großverdiener

Unnötig zu erwähnen, dass Lewis Hamilton längst der Topverdiener der Branche ist. Angeblich, so wollen es britische Medien im vergangenen Jahr erfahren haben, zahlt Mercedes seinem Glamour-Boy 200 Millionen Euro für einen Dreijahresvertrag bis Ende 2018. Hochdotierte Werbeverträge kommen hinzu, auf der berühmten Forbes-Liste der weltweit bestverdienenden Sportler hat es der Superstar der Formel 1 bereits in die Top Ten geschafft. Da darf er dann auch schon mal sagen, dass Geld nicht glücklich macht, und er darf natürlich auch immer wieder Bilder von seinen beiden Bulldoggen posten, die angeblich seine besten Freunde sind.

In Montreal soll an diesem Wochenende aber erstmal wieder Schluss mit lustig sein, es gilt, endgültig WM-Kurs einzuschlagen. Von den aktuellen Fahrern ist Lewis Hamilton mit weitem Abstand der erfolgreichste in Montreal, wo stürmischer Wind und Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad für das Rennen nichts Gutes verheißen. Viermal hat er auf dem Circuit Gilles Villeneuve bereits gewonnen, hier holte er 2007 den ersten seiner mittlerweile 44 Grand-Prix-Siege, gewann außerdem 2010, 2012 und 2015. Viermal stand er auf der Pole Position, insgesamt sechsmal auf dem Podium. Rosberg hat eine Pole Position 2014 und zwei zweite Plätze zu bieten.

Hamilton kann mit einem Sieg am Sonntag erstmals in dieser Saison die Führung in der WM-Wertung übernehmen - vorausgesetzt, Rosberg kommt nicht in die Punkte, was dieser sich überhaupt nicht vorstellen kann: "Ich glaube, ich habe all mein Pech für dieses Jahr in Monaco aufgebraucht." Im für ihn schlimmsten Fall aber in den ersten vier Saisonrennen auch sein Glück.

(sid)
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