Weltmeister greift Teamkollegen an Hamilton ätzt gegen Rosberg — "Das ist noch nicht seine WM"

Berlin · Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton will sich im Kampf gegen Mercedes-Stallrivale Nico Rosberg noch lange nicht geschlagen geben. Am Dienstag saß der Brite wieder im Simulator.

Formel 1 2016: Qualifying-Duelle der Teams
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Quali-Duelle aller Formel-1-Teams 2016

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Foto: afp, ww/DD/ia

Partystimmung wollte bei Lewis Hamilton nicht aufkommen. Die jüngsten Rückschläge und Niederlagen gegen Nico Rosberg beschäftigen den Formel-1-Weltmeister wohl mehr, als er zugeben will. Auch deswegen nutzte der Brite den glamourösen Laureus-Award in Berlin am Montagabend für eine erneute verbale Attacke gegen seinen Mercedes-Stallrivalen.

"Ich habe die letzten beiden WM-Titel gewonnen"

"Er hat noch nicht bewiesen, dass er schneller ist als ich. In meiner Karriere war ich insgesamt sicher schneller. Außerdem habe ich die letzten beiden WM-Titel gewonnen", sagte Hamilton, der ein klares Ziel für den Rest der langen Saison in der Königsklasse hat: "Wir haben noch 18 Rennen und die will ich alle gewinnen."

Nach einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen zählen für den dreimaligen Champion nur noch Siege. Beim Großen Preis von China fuhr er nach technischen Problemen und fünf Boxenstopps am Sonntag nur auf Platz sieben, während Rosberg saisonübergreifend zum sechsten Mal in Serie siegte.

Rosberg gewann bisher alle drei Rennen

Der Wiesbadener hat in der WM-Wertung bereits 36 Punkte Vorsprung — und das nach nur drei Rennen. "Nico hat einen fantastischen Job gemacht, um die maximal möglichen Punkte zu sammeln", räumte Hamilton wohl zähneknirschend ein. Dass Rosberg insgesamt aber besser sei, wollte der 43-malige Grand-Prix-Sieger aber nicht bestätigen.

Auch wenn der extravagante Hamilton in der Vergangenheit meist die Nase vorne hatte, so ist Rosberg in diesem Jahr auf dem besten Wege zu seinem ersten Titel. Der 30-Jährige aus Wiesbaden macht kaum Fehler und glänzt mit perfekten Rennen, während Hamilton öfter als bisher das Nachsehen hat.

Letzter Hamilton-Sieg im Oktober

"Das ist noch nicht seine WM, dafür gibt es noch zu viele Rennen", meinte Hamilton jedoch. Er sei gewillt, alles zu tun, um im nächsten Rennen am 1. Mai in Sotschi erstmals seit Oktober 2015 zu gewinnen.

Dafür gönnt sich Hamilton keine Pause und reiste am Dienstag in die Fabrik der Silberpfeile ins englische Brackley. "Ich werde mir anschauen, was es für neue Entwicklungen im Windtunnel gibt, ich werde mit den Ingenieuren sprechen", sagte der 31-Jährige, der sich wie immer auch im Simulator auf den vierten Saisonlauf vorbereiten wird.

"Ich fühle mich wohl"

Von Problemen mit seinem Auto will der Seriensieger der vergangenen beiden Jahre nichts wissen. "Ich fühle mich wohl", sagte Hamilton, der nach eigenen Aussagen psychisch in der besten Verfassung sei, "in der ich jemals gewesen bin".

Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff glaubt nicht, dass Hamilton momentan besonders viel grübelt. "Die Jungs haben in ihren Karrieren schon viele schlechte Wochenenden gehabt und viele gute. Er bleibt unbeirrt davon", sagte Wolff dem SID.

Während Rosberg nach seinem Traumstart bei der Verleihung der Sport-Oscars in der Hauptstadt das Rampenlicht genoss und Interview um Interview gab, hielt sich Hamilton auf dem roten Teppich eher unauffällig im Hintergrund.

Momentan will er lieber auf der Strecke taten sprechen lassen: "In unserer gemeinsamen Zeit habe ich insgesamt mehr Siege geholt als Nico. Ich werde alles dafür tun, dass das weiterhin so bleibt."

(spol/sid)
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