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Formel 1 Vettels Plan mit Ferrari geht auf

Sotschi · Mit seinen Erfolgen in der noch jungen Saison hat Sebastian Vettel die Formel 1 gleichermaßen überrascht und verzückt. Die Hoffnung auf weitere Siege ist groß - denn es gibt gute Gründe für die aktuellen Ergebnisse.

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Foto: rtr, HM/FL

Nur den Formel-1-Boss außer Dienst hat Sebastian Vettel noch nicht überzeugt. Zwei Siege in drei Rennen, der Ferrari-Star ist im Rekordtempo zum Titelkandidaten aufgestiegen, Vettel führt die WM an und ist plötzlich wieder das heißeste Thema in der Königsklasse - doch Bernie Ecclestone ist nicht beeindruckt.

"Lewis Hamilton wird Weltmeister", sagt der Brite, und er entschuldigt sich beinahe für seinen Mangel an Vettel-Euphorie: "Ich würde mich freuen, wenn Sebastian gewinnt, weil er ein guter Freund von mir ist. Aber es wird anders kommen."

Die Analyse des früheren Chefs der Königsklasse basiert allerdings eher auf einem Bauchgfühl - Mercedes-Pilot Hamilton sei "so extrem talentiert", sagte Ecclestone der Bild am Sonntag: "Dazu wirkt er dieses Jahr entspannter."

Die harten Fakten sprechen allerdings doch recht deutlich für eine starke Scuderia bis zum Ende dieses Jahres. Denn Vettels Erfolge sind kein Zufall, es gibt gute Gründe für die aktuelle Momentaufnahme. Der Grundstein wurde ausgerechnet im Krisenjahr 2016 gelegt, Vettel unterstreicht das immer wieder.

"Das letzte Jahr war ein sehr gutes für uns", sagt der 29-Jährige: "Versteht mich nicht falsch: Die Ergebnisse waren schlecht. Aber das Team ist näher zusammengerückt, viele Abläufe wurden geändert, und jetzt greifen diese Maßnahmen."

Denn vor rund einem Jahr war die Enttäuschung in Maranello riesig: Der geplante Großangriff auf Mercedes blieb aus, stattdessen fuhr Ferrari noch weiter hinterher als zuvor. Der kritische Ferrari-Boss Sergio Marchionne ließ Ursachenforschung betreiben, und er leitete tiefgreifende Veränderungen ein.

Seit Jahren galt die Scuderia in der Entwicklungsarbeit als zu konservativ, verkrustete Entscheidungs-Strukturen, so ein häufiger Vorwurf, verhinderten echten Fortschritt. Ziel der Umwälzungen waren daher flachere, modernere Hierarchien im Werk und damit mehr Raum für kreative Ideen aus allen Bereichen der Fabrik.

Auf diese Weise wurden Schwachstellen wie die Aerodynamik und die mangelnde Zuverlässigkeit des Getriebes bearbeitet. Zudem vebesserte Ferrari das Auto mit technischen Kniffen am Rande der Legalität: Der äußerst flexible Unterboden wird von der Konkurrenz kritisiert, der Weltverband FIA konnte bislang aber nichts Irreguläres feststellen - dieses gekonnte Ausnutzen von Grauzonen im Reglement trägt nicht mehr die Handschrift der alten Scuderia. Es erinnert viel mehr an die genialen Design-Ideen von Adrian Newey zu Zeiten der Red-Bull-Dominanz.

Damals fuhr Vettel zur vier WM-Titeln in Serie, und zumindest in gewisser Weise gleicht das Verhalten seines neuen Autos dem des damaligen Red-Bull-Boliden. Der neue Ferrari bietet viel Anpressdruck auf der Hinterachse, das kommt dem Stil des Deutschen entgegen. "Es ist eine Wohltat, das Auto zu fahren", sagt Vettel - sein Teamkollege Kimi Räikkönen hat mit den Eigenheiten des SF70-H bislang dagegen seine Probleme.

So hat Ferrari im dritten gemeinsamen Jahr mit Vettel ein Paket geschnürt, das den viermaligen Weltmeister endlich mit Chancen im Titelkampf ausstattet. Auch Marchionne, der sich nach großspurigen Ankündigungen in der Vergangenheit zuletzt zurückgehalten hatte, wagt sich daher wieder aus der Deckung.

"Wir haben endlich ein wettbewerbsfähiges Auto, mit dem wir bis zum Jahresende um den Titel kämpfen können", sagt der 64-Jährige, mahnt aber zugleich: "Wenn wir die wichtigste Ziellinie der Saison erreichen wollen, dann dürfen wir uns keine Nachlässigkeiten erlauben." Denn das Jahr 2017 wird ein Entwicklungsrennen. Der alten Scuderia hätte diese Herausforderung eher nicht gelegen.

(sid)
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