Formel 1 Vettel denkt schon über Brasilien hinaus

Sao Paulo · Die neuesten Sportwagen-Modelle glänzten in der Sonne Italiens, 50.000 Fans in Rot feierten ihre Scuderia, und mittendrin ließ Sebastian Vettel die Reifen qualmen. Als der 28-Jährige im Formel-1-Boliden schwarze Kreise auf den Asphalt malte, wurde sie erneut deutlich, die aktuelle Stimmungslage bei Ferrari: "Wir sind wieder wer" – diese Botschaft sendeten die Italiener vom traditionellen Ferrari-Fest in Mugello um die Welt.

Sebastian Vettel bejubelt dritten Sieg im Ferrari
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Vettel bejubelt dritten Sieg im Ferrari

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Foto: afp, RAB

Die neuesten Sportwagen-Modelle glänzten in der Sonne Italiens, 50.000 Fans in Rot feierten ihre Scuderia, und mittendrin ließ Sebastian Vettel die Reifen qualmen. Als der 28-Jährige im Formel-1-Boliden schwarze Kreise auf den Asphalt malte, wurde sie erneut deutlich, die aktuelle Stimmungslage bei Ferrari: "Wir sind wieder wer" — diese Botschaft sendeten die Italiener vom traditionellen Ferrari-Fest in Mugello um die Welt.

Und auch Vettel ließ sich vor dem Großen Preis von Brasilien (Sonntag, 17 Uhr/Live-Ticker) nicht lange bitten. "Zwei Rennen stehen noch aus", sagte der Heppenheimer, "das sind zwei potenzielle Siege." Das Saisonfinale bietet für das "springende Pferd" eine höchst komfortable Situation.

Denn Ferrari muss nicht mehr gewinnen, die Überlegenheit von Mercedes ist hinlänglich bekannt - aber Ferrari kann gewinnen, das haben Vettels drei Saisonerfolge gezeigt. Und so wurde ein Jahr, das eigentlich als Übergang gedacht war, bereits zum großen Appetithappen für die kommende Saison. Dann soll Mercedes angegriffen werden — und das scheint plötzlich völlig realistisch, nachdem es noch im vergangenen Jahr nahezu undenkbar war.

"Denkt daran, dass wir noch vor neun Monaten fast eineinhalb Sekunden Rückstand hatten", sagte Vettel an die Tifosi gewandt, "jetzt ist es nur noch eine halbe Sekunde oder sogar weniger." Selbst der Ausrutscher zuletzt in Mexiko beeinträchtigte die Stimmung nur kurzzeitig, erstmals seit 2006 erreichte kein Ferrari das Ziel. "Das war das schlechteste Ergebnis", sagte Vettel, doch er konnte sogar daraus etwas Positives ziehen: "Unser Auto war gut."

Und mit diesem ist sogar die Vize-Weltmeisterschaft theoretisch nach wie vor möglich, hinter dem erfolgreichen Titelverteidiger Lewis Hamilton ist Nico Rosberg als zweiter Mercedes-Pilot noch in Reichweite. Sollte im Winter dann der nächste Entwicklungssprung gelingen, könnte das lange Warten ein Ende haben: Wie sich Vettel und Hamilton mit annähernd gleichen Waffen schlagen, wollen nicht nur die Ferrari-Fans unbedingt wissen.

Teamintern zahlt sich bislang zudem die freundschaftliche Beziehung zwischen Vettel und Kimi Räikkönen aus. "Die gute Atmosphäre im Team hilft uns, nach vorne zu kommen", sagt der Finne und lässt durchblicken, dass es im Vorjahr an der Seite Fernando Alonsos ganz anders war: "Es gibt jetzt keine Politik mehr wie in der Vergangenheit. Davon profitiert das ganze Team."

All diese Dinge lassen Vettel und Co. bester Laune nach Sao Paulo reisen. Auf dem Autodromo Jose Carlos Pace "werden wir alles geben, was wir haben", sagt der Hesse, "und vielleicht landen wir ja ganz vorne..."

(sid)
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