Hamilton und Vettel dahinter Rosberg-Nachfolger Bottas erstmals auf der Pole

Sakhir · Valtteri Bottas gelingt die Überraschung. Pole in Bahrain, die erste für den Rosberg-Nachfolger. Dahinter reihen sich die geschlagenen WM-Giganten Lewis Hamilton und Sebastian Vettel ein. Klasse-Leistungen zeigen auch die beiden weiteren Deutschen.

Formel 1: Großer Preis von Bahrain: Qualifying
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Valtteri Bottas gelingt die Überraschung. Pole in Bahrain, die erste für den Rosberg-Nachfolger. Dahinter reihen sich die geschlagenen WM-Giganten Lewis Hamilton und Sebastian Vettel ein.
Klasse-Leistungen zeigen auch die beiden weiteren Deutschen.

Nicht Serien-Polesetter Lewis Hamilton, erst recht nicht Sebastian Vettel: Mercedes-Neuzugang Valtteri Bottas hat mit seiner Premieren-Pole den WM-Widersachern den besten Startplatz für das Flutlichtrennen in der Wüste von Sakhir weggeschnappt. Der finnische Nachfolger von Nico Rosberg im Silberpfeil-Cockpit verwies Teamkollege Hamilton am Samstag in der Qualifikation um 23 Tausendstelsekunden auf den zweiten Platz. Vettel kam mit einem deutlichen Rückstand von fast einer halben Sekunde in seinem Ferrari auf Platz drei.

"Alles in allem war es ganz gut. Insgesamt bin ich sehr zufrieden", sagte der Heppenheimer aber danach. Sein Ferrari hatte auf der langen Distanz im Training den stärkeren Eindruck hinterlassen. Mit einem verschmitzten Grinsen fügte der 29-Jährige hinzu: "Es scheint, als hätten uns die beiden ein paar Eier ins Nest gelegt, ich hoffe, dass wir sie morgen finden können."

In der Qualifikation reihte sich Daniel Ricciardo im Red Bull hinter Vettel und vor dessen Kollegen Kimi Räikkönen ein. Nico Hülkenberg bot als Siebter im Renault eine starke Vorstellung.

Pascal Wehrlein kam zwar nicht in die letzte Ausscheidungsrunde, ließ aber bei seiner Rückkehr nach einer Verletzungspause als 13. im Sauber mehr als aufhorchen. Das Teamduell mit Marcus Ericcson entschied er klar für sich. Für den Schweden war als 19. deutlich früher schon Schluss. "Es waren schwierige Tage und schwierige Wochen, die ich hinter mir habe, jetzt so zurückzukommen: Ich bin super zufrieden", sagte Wehrlein. Der 22-Jährige hatte sich Ende Januar beim Race of Champions drei Wirbel in der Brustwirbelsäule gebrochen und in Australien und China nicht antreten können.

Auf dem taghell erleuchteten Bahrain International Circuit deutete an der Spitze lange alles auf eine Fortsetzung der Pole-Serie von Hamilton hin. Sechsmal stand er saisonübergreifend auf dem besten Startplatz. Diesmal musste er sich seinem eigenen Teamkollegen geschlagen geben. "Erstmal Glückwunsch an Valtteri, er war heute einfach schneller", sagte Hamilton.

Besonders betrübt wirkte er ebenso wenig wie Vettel, beide gönnten dem Finnen das Erfolgserlebnis, auf das er lange genug warten musste. "Ich bin wirklich, wirklich happy", sagte Bottas: "Es hat ein paar Rennen gedauert. Ich hoffe, das ist die erste von vielen." Den Anfang macht er mit Startplatz eins in seinem 80. Grand Prix.

Die Freude über das Debüt auf der Pole von Bottas war auch bei seinen Chefs groß, nachdem sich der 27-Jährige zuletzt im Rennen einen peinlichen Patzer geleistet und während einer Safety-Car-Phase gedreht hatte. Erstmals in diesem Jahr wird die erste Reihe an diesem Sonntag komplett silber (17.00 Uhr MESZ/Live-Ticker) sein.

"Der Vettel wurde mit dem Ferrari in den letzten zwei Rennen richtig lästig, deshalb bin ich froh, dass zwei Mercedes in der ersten Reihe stehen", betonte RTL-Experte und Mercedes-Teamoberaufseher Niki Lauda: "Aber das sagt noch nichts aus, wer gewinnt." So sieht es auch Teamchef Toto Wolff: "Ferrari ist trotzdem gefährlich, vielleicht waren sie ein bisschen mehr auf der Rennabstimmung. Die Punkte werden im Rennen gemacht."

Großer Preis von Bahrain in Sakhir, Qualifying (eine Runde = 5,412 km):

1. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 1:28,769 Minuten
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes
3. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari
4. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull
5. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari
6. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull
7. Nico Hülkenberg (Emmerich) Renault
8. Felipe Massa (Brasilien) Williams
9. Romain Grosjean (Frankreich) Haas
10. Jolyon Palmer (Großbritannien) Renault
11. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso
12. Lance Stroll (Kanada) Williams
13. Pascal Wehrlein (Worndorf) Sauber
14. Esteban Ocon (Frankreich) Force India
15. Fernando Alonso (Spanien) McLaren
16. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso
17. Stoffel Vandoorne (Belgien) McLaren
18. Sergio Perez (Mexiko) Force India
19. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber
20. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas

(sid)
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