Testfahrten in der Formel 1 Hülkenberg fährt die nächste deutsche Bestzeit ein

Barcelona · Lewis Hamilton und Nico Rosberg betreiben in Barcelona Jobsharing. Am vorletzten Testtag teilen sich die Mercedes-Rivalen die Einheiten. Für die beste Zeit sorgt wieder ein Deutscher - diesmal allerdings nicht Sebastian Vettel. Nico Hülkenberg ist der Schnellste.

Formel 1 2016: Nico Hülkenberg zeigt sein neues Auto von Force India
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Hülkenberg zeigt sein neues Auto

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Lewis Hamilton und Nico Rosberg sind am dritten Tag der Formel-1-Testfahrten in Barcelona in Teilzeit gegangen, die Top-Zeit bleibt indes fest in deutscher Hand. Nachdem der nun pausierende Sebastian Vettel an den ersten beiden Tagen die besten Zeiten vorgelegt hatte, kam am Mittwoch niemand an Nico Hülkenberg heran. Der Force-India-Pilot verwies in Barcelona Haas-Fahrer Romain Grosjean mit mehr als 2,7 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz.

"Wir haben das Limit ein bisschen mehr ausgereizt als die anderen Teams", resümierte Hülkenberg nach seinen 99 Runden. "Das war ein produktiver Tag."

Das Rundenpensum bestimmten diesmal nicht die Silberpfeile, die sich die Einheiten auf dem Circuit de Catalunya teilten: vormittags Rosberg mit 74 Umläufen, nachmittags Hamilton mit 88. Carlos Sainz Jr. im Toro Rosso stellte mit 161 Runden unangefochten den Tagesbestwert auf.

"Ich hatte das Team darum gebeten, weil ich mich dann mehr fokussieren kann", begründete Rosberg die kurzfristige Planänderung bei den Silberpfeilen. Denn ursprünglich hätte Hamilton den kompletten Tag durchziehen sollen. "Sie dachten, es wäre gut, sich das aufzuteilen", sagte der Brite in Richtung Teamleitung. Mit der Entscheidung war auch er völlig einverstanden. "Testen ist nicht das Spannendste und ist es auch nie gewesen."

Nach seinem Marathonprogramm mit 172 Runden am Dienstag fand der gebürtige Wiesbadener die Empfehlung an sein Team zur Arbeit in Teilzeit jedoch äußerst sinnvoll. "Das ist so viel, da kann ich mich nicht voll konzentrieren", sagte Rosberg mit Blick auf seinen langen Arbeitstag zuvor. Hamilton hatte am Montag mit 156 Runden vorgelegt.

Die Zuverlässigkeit des neuen W07 haben die Silberpfeile auf beeindruckende Weise unter Beweis gestellt. "Die Standfestigkeit passt, das ist wichtigste", resümierte Rosberg.

Für den dreimaligen Weltmeister Hamilton hat in diesem Jahr offensichtlich auch eine stärkere Konkurrenz Bedeutung. "Ich hoffe nicht, dass es eine reine "Lewis-und-Nico-Show" ist. Ich hoffe, Ferrari wird in diese Show miteinbezogen, und dass wir einen harten Wettbewerb abgesehen von mir und Nico haben werden", sagte der Brite in einem auf der Formel-1-Homepage veröffentlichten Interview.

Die bekannten Spannungen mit seinem Stallrivalen Rosberg seien vorhanden. "Aber es ist ein kleines Feuer, auf das jeder viel Benzin gießt, um es größer zu machen", erklärte Hamilton. Je nach dem, wer von beiden ein Rennen gewinne, gieße dann selbst unbeabsichtigt noch "mehr Benzin auf das Feuer".

Einen verkorksten Teststart erlebte Kimi Räikkönen. Der Finne löste Vettel ab, der die ersten beiden Tagen nutzen konnte. Er kam wegen Problemen am Benzinsystem aber erst eine halbe Stunde vor der Pause aus der Garage. Am Nachmittag lief es für Räikkönen als Dritter mit dem SF16-H klar runder. Die Zeiten sind allerdings nur bedingt aussagekräftig. Denn die Rennställe absolvieren auf dem Asphalt verschiedene Programme. Auch ist nicht klar, wer wie viel getankt hat.

Vor seinen stolzen Eltern gab der erste Formel-1-Stammpilot aus Indonesien, Rio Haryanto, sein Debüt. Der Manor-Teamkollege von Pascal Wehrlein legte am Vormittag einen ungewollten Ausflug ins Kiesbett hin und musste seinen MRT 05 abschleppen lassen. Vom Tempo her kam Haryanto nicht mit. Immerhin drehte er aber als Letzter 78 Runden an seinem Schnuppertag.

(ems/dpa)
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