Formel 1 Hamilton plant den nächsten Angriff auf Ferrari

Sebastian Vettel kann mit einem Sieg beim Großen Preis von Kanada seine WM-Führung in der Formel 1 ausbauen. Dazu muss der Ferrari-Pilot allerdings erneut Montreal-Spezialist Lewis Hamilton bezwingen.

Sebastian Vettel verpasst Sieg - Lewis Hamilton gewinnt in Spanien
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Hamilton gewinnt in Barcelona vor Vettel

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Foto: ap, DRB

Sebastian Vettel plant auf dem Weg zu seinem fünften WM-Titel schon den nächsten Coup - und nur Lewis Hamilton scheint den Ferrari-Star aufhalten zu können. Auch beim Großen Preis von Kanada stehen die beiden Mehrfach-Weltmeister uneingeschränkt im Mittelpunkt der Formel 1. Trotz einiger Unruheherde in beiden Lagern winkt auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Montréal am Sonntag (20.00 Uhr/RTL und Sky) das nächste packende Duell.

"Der Ferrari scheint einfach überall zu funktionieren", sagte der Brite Hamilton vor dem Showdown auf seiner Lieblingsstrecke, gab aber auch zu verstehen: "Wir werden die Roten in Kanada ganz sicher angreifen." WM-Spitzenreiter Vettel überraschen diese Worte wenig, der Heppenheimer ist davon überzeugt, dass die Silberpfeile nicht locker lassen. "Wir müssen weiter Vollgas geben, wenn wir vor Mercedes bleiben wollen", sagte der 29-Jährige.

Vor dem 50-jährigen Jubiläum der Formel 1 in Kanada feierte Vettel in dieser Saison bereits drei Siege und drei zweite Plätze. Nach sechs Rennen liegt der viermalige Weltmeister mit 129 Zählern vor dem dreimaligen Champion Hamilton (104) und dessen Silberpfeil-Kollegen Valtteri Bottas (75). Nur einmal in seiner Karriere (2011) hatte Vettel so früh im Jahr einen größeren Vorsprung auf die Verfolger.

Eigentlich scheint für den Hessen alles perfekt. Sein Wagen funktioniert zuverlässig wie nie - und doch gibt es Konfliktpotenzial. Vettel soll seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag so schnell wie möglich verlängern, aber in der PS-Szene wird schon über einen Wechsel zu Mercedes spekuliert. "Sebastian sitzt im derzeit besten Auto und hat beste WM-Chancen. Warum sollte er sich so etwas überlegen?", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff jedoch.

Es ist nicht der einzige Nebenkriegsschauplatz, mit dem sich der Österreicher beschäftigen muss. Wolff widersprach auch Aussagen des früheren Rennstallbesitzers Eddie Jordan (69), wonach sich das Werksteam zum Ende der Saison 2018 aus der Königsklasse zurückziehen könnte. "Diese Berichte entbehren jeglicher Grundlage", sagte Wolff.

Nach der Schlappe von Monaco, als Hamilton beim Ferrari-Doppelsieg nur Siebter wurde, wollte Mercedes die gesamte Energie eigentlich in die Ursachenforschung stecken. Im Fürstentum gelang es nicht, die Reifen richtig einzusetzen. "Es schmerzt, aber wir sind in diesem Jahr nicht die Favoriten in der Weltmeisterschaft. Im Moment ist das Ferrari", sagte Wolff.

Nun muss sich das Weltmeisterteam nach drei Jahren Dominanz einer schon fast vergessenen Herausforderung stellen. "Wir müssen für jeden Sieg, jede Pole Position, jeden Podestplatz und jeden Punkt mit allem, was wir haben, kämpfen", sagte Wolff.

Mercedes tritt offenbar mit einigen Zweifeln an. Vor allem Heißsporn Hamilton dürfte das nicht gefallen, denn der 32-Jährige will auf dem Circuit Gilles Villeneuve gewinnen - wie schon so oft in der Vergangenheit. Auf der le Notre-Dame siegte er bereits fünfmal, so oft wie nirgendwo sonst. Einzig Rekordweltmeister Michael Schumacher (7) triumphierte öfter, Vettel siegte lediglich 2013.

"Das ist immer eine sehr gute Strecke für mich gewesen", sagte Hamilton, der die technischen Schwierigkeiten aus Monaco noch nicht vergessen hat: "So ungewöhnlich hat sich das Auto noch nie angefühlt, seit ich beim Team bin. Noch so ein Wochenende kann ich mir nicht leisten."

(sid)
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