Formel 1 in Ungarn Hamilton holt Pole vor Rosberg und Vettel

Budapest · Lewis Hamilton bleibt der Meister der schnellen Runde. Der britische Formel-1-Weltmeister sicherte sich auch beim Großen Preis von Ungarn die Pole Position und steht damit am Sonntag (14 Uhr/Live-Ticker) im zehnten Saisonrennen zum neunten Mal auf Startplatz eins. Für Hamilton war es bei Asphalt-Temperaturen jenseits der 50 Grad bereits die 47. Pole seiner Karriere.

Formel 1: Lewis Hamilton startet in Budapest von der Pole Position
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Hamilton holt Pole in Budapest

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Das Nachsehen hatte mit einem Rückstand von einer halben Sekunde wieder einmal Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg (Wiesbaden) auf Rang zwei. Immerhin sorgte der Vize-Weltmeister dafür, dass zum achten Mal in diesem Jahr die erste Startreihe komplett in Silber erstrahlt.

Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim) ist nach Rang drei im Ferrari wieder einmal erster Verfolger des Mercedes-Duos, sein Teamkollege Kimi Räikkönen (Finnland) belegte den fünften Rang.

"Mehr war leider nicht drin"

"Ich habe keine Erklärung, eigentlich lief alles normal, aber ich habe die Geschwindigkeit nicht gefunden", sagte Rosberg: "Wir müssen uns das jetzt anschauen, ich bin natürlich nicht zufrieden." Mehr als der dritte Platz "war leider nicht drin", sagte Vettel: "Das Auto lief aber heute so, wie ich es gehofft habe."

Niki Lauda zeigte sich beeindruckt von Hamiltons Vorstellung. "Der Vorsprung vom Lewis, das sind auf diesem Kurs Lichtjahre", sagte der Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams: "Normalerweise geht es hier um Tausendstel. Nico hatte Probleme mit Untersteuern, aber er wird sich wundern, was für eine Fabelzeit Lewis hier im gleichen Auto hingeknallt hat."

"Der Start wird wieder eine ganz große Rolle spielen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei RTL und fügte mit Blick auf den ersten Verfolger an: "Ferrari tun die heißen Asphalt-Temperaturen gut. Auch morgen wird es heiß, wir müssen da schon vorsichtig sein."

Nico Hülkenberg (Emmerich) verpasste im Force India als Elfter ebenso die Top Ten wie sein Teamkollege Sergio Perez (Mexiko), der sich im Freitagstraining spektakulär überschlagen hatte. "Insgesamt ist es ein schwieriges Wochenende. Ohne zweites Training fehlen uns wichtige Erfahrungen", sagte Hülkenberg. Weil die Unfallursache unklar war, waren beide Boliden am Freitagnachmittag in der Garage geblieben.

Debakel für Honda

Ein Debakel erlebte einmal mehr McLaren-Honda. Der britische Ex-Weltmeister Jenson Button schied bereits in Q1 aus, der zweimalige Champion Fernando Alonso (Spanien) musste wenig später seinen Boliden auf der Strecke erst abstellen und dann eigenhändig in die Boxengasse schieben.

Mercedes unterstrich auf dem Hungaroring eindrucksvoll seine Ausnahmestellung, nachdem vor allem Hamilton bereits im Training Kreise um die Konkurrenz gefahren war. Der zweimalige Champion liegt in der WM-Wertung 17 Punkte vor Rosberg (194:177) und ist ein großer Freund der ungarischen Hitzeschlachten.

Wie Rekordweltmeister Michael Schumacher hat Hamilton bereits viermal in Budapest gewonnen, am Sonntag könnte der 30-Jährige mit Sieg Nummer fünf wieder einmal die Geschichtsbücher umschreiben.

Rosberg dagegen haderte im Qualifying mit seinem Boliden, funkte bereits im Q1: "Da stimmt etwas nicht mit der Balance, ich habe viel zu viel Untersteuern." Prompt leistete er sich einen kleinen Ausritt in die Auslaufzone von Kurve vier. Trotzdem blieb er zunächst ganz nah an Hamilton dran, lag nur acht Hundertstel zurück.

Nach der zwischenzeitlichen Roten Flagge in Q2 durch Alonsos Parkmanöver legte Hamilton jedoch erneut die Bestzeit hin, diesmal deutlich vor Rosberg. Und auch als es drauf ankam, war Lewis Hamilton wieder einmal eine Klasse für sich.

Ergebnisse des Qualifyings:

1. Lewis Hamilton (England) Mercedes 1:22,020 Min.
2. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:22,595
3. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari 1:22,739

4. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull 1:22,774
5. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:23,020
6. Valtteri Bottas (Finnland) Williams 1:23,222
7. Daniil Kwjat (Russland) Red Bull 1:23,332
8. Felipe Massa (Brasilien) Williams 1:23,537
9. Max Verstappen (Niederlande) Toro Rosso 1:23,679
10. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus 1:24,181
11. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force India 1:23,826
12. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso 1:23,869
13. Sergio Perez (Mexiko) Force India 1:24,461
14. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus 1:24,609
15. Fernando Alonso (Spanien) McLaren Honda
16. Jenson Button (England) McLaren Honda 1:24,739
17. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber 1:24,843
18. Felipe Nasr (Brasilien) Sauber 1:24,997
19. Roberto Merhi (Spanien) Manor 1:27,416
20. Will Stevens (England) Manor 1:27,949

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