Formel 1 New York, New York - die Formel träumt von weiteren US-Rennen

Austin · New York, Las Vegas, Miami - die Sehnsucht der Formel 1 nach weiteren Rennen in den USA ist ungebrochen, das wurde auch in Austin wieder deutlich. Die Übernahme durch den US-Konzern Liberty Media weckt nun ganz neue Hoffnungen.

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Star-Auflauf beim Großen Preis der USA

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Foto: afp, wt

Die Lösung heißt New York, da ist Lewis Hamilton ganz sicher. Schon der große Frank Sinatra hat schließlich darüber gesungen: Wer es dort schafft, der wird es überall schaffen - und auch für die Formel 1, so Hamilton, wäre ein Stadtrennen im Big Apple endlich der lang ersehnte Durchbruch in den USA.

"Wenn wir in den Staaten richtig groß sein wollen, dann brauchen wir dieses Rennen in New York City, im Herzen der Stadt", sagt Hamilton: "Das Ergebnis wäre überwältigend. Wenn eines der größten Events dieser Stadt die Formel 1 wäre, dann könnten wir viel mehr Menschen begeistern."

Die Sehnsucht nach dem Sprung über den Atlantik ist seit jeher groß in der europäisch geprägten Formel 1. Und auch im Rahmen des Großen Preises in Austin war nun wieder zu spüren: Es dürften gerne zwei oder drei US-Rennen pro Saison sein. Immer wieder hat es seit den späten 50er-Jahren Anläufe gegeben, die Königsklasse in den Staaten populärer zu machen, bis heute ist das nicht gelungen. Die Hoffnung ist dennoch ungebrochen - die nahezu unbegrenzten (Marketing-)Möglichkeiten in den USA sind der Grund für die Hartnäckigkeit.

"Wenn wir mehr Rennen in einem solch wichtigen Markt austragen könnten, wäre das großartig. Um das umzusetzen, werden wir helfen, wo wir können", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und spricht damit für alle großen Hersteller.

Die im September eingeleitete Übernahme der Formel 1 durch den US-Unterhaltungskonzern Liberty Media weckt in diesem Zusammenhang große Erwartungen. Denn die Amerikaner nannten schon bei ihren ersten öffentlichen Auftritten immer wieder auch die "Entwicklung des Rennkalenders" als großes Ziel.

Los Angeles, New York, Miami: Ziel sind die Metropolen

"Es gibt ein riesiges ungenutztes Fan-Potenzial in den Vereinigten Staaten", sagt Chase Carey, der künftige Chairman, und gewährt einen kurzen Einblick in den Kalender der Zukunft: "Die Formel 1 ist ein Premiumprodukt, und als solches will man in die großen Städte: Los Angeles, New York, Miami."

An Schauplätzen mangelt es tatsächlich nicht. Der Große Preis der USA fand in der Vergangenheit schon an zehn verschiedenen Orten statt, allein 1982 gab es Rennen in Detroit, Las Vegas und Long Beach. Doch die Verhandlungen zwischen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und möglichen neuen Ausrichtern gestalteten sich auch immer wieder schwierig. Zuletzt scheiterte ein Rennen in New Jersey vor der New Yorker Skyline an fehlender Finanzierung.

Ein erneutes Gastspiel in Las Vegas ist zudem seit vielen Jahren Thema und für die Zukunft gut denkbar. Streitpunkt bleibt allerdings die Streckenführung: Ecclestone will die Boliden unbedingt auf dem legendären Strip sehen, für die Kasinobetreiber würde dies wegen des Auf- und Abbaus der Strecke aber wochenlange Einschränkungen bedeuten - eine Einigung lässt auf sich warten.

Ein Formel-1-Rennen durch die Häuserschluchten von New York City ist dagegen bislang ein deutlich weniger konkretes Gedankenspiel. Lewis Hamilton geht es dennoch kaum aus dem Kopf. "Momentan wissen wahrscheinlich die Hälfte der New Yorker nicht mal, was die Formel 1 ist", sagte der Weltmeister bei ESPN: "Aber wir müssen sie einfach bekommen. Die Amerikaner sind absolut sportverrückt."

(sid)
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