Formel 1 Lewis Hamilton gewinnt in Silverstone

Silverstone · Nico Rosberg und Sebastian Vettel kassieren Zeitstrafen. Pascal Wehrlein fliegt nach wenigen Metern im Regen ab.

Lewis Hamilton beim Crowd-Surfing
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Mit seinem dritten Großbritannien-Erfolg in Serie hat Formel-1-Titelverteidiger Hamilton am Sonntag den Stresstest im Dauerduell der Mercedes-Rivalen bestanden und ist bis auf einen Punkt an WM-Spitzenreiter Rosberg herangerückt. "Ich bin wahnsinnig glücklich", versicherte Hamilton nach dem 47. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere.

Eine Woche nach dem Crash von Österreich und den heftigen internen Debatten um Verhaltensregeln für die Silberpfeil-Fahrer war Rosberg diesmal chancenlos gegen den Stallgefährten. "Mehr ging nicht", sagte der 31-Jährige. Nach einem langen Zweikampf mit Red-Bull-Youngster Max Verstappen hatte er sich zwar noch Platz zwei geschnappt und diesen trotz technischer Problemen auf den Schlussrunden verteidigt. Doch lange konnte sich Rosberg nicht freuen. Die Rennkommissare sahen es als erwiesen an, dass der 31-Jährige via Funk verbotene Hilfe erhalten habe. Diese ahndeten die Stewards mit der zehn Sekunden Strafe. Rosberg wurde wegen Getriebeproblemen wenige Runden vor Schluss von seinem Renningenieur angewiesen, nicht den siebten Gang zu nutzen. Der Boxenfunk zwischen Fahrer und Team ist in der Formel 1 mittlerweile nur noch in wenigen Fällen erlaubt.

Dabei war es Rosberg, der zum Ende des Rennens noch einmal Spannung auf die Strecke brachte. Wegen eines Fahrfehlers musste er zunächst Youngster Max Verstappen im Red-Bull passieren lassen. In Folge attackierte der Deutsche den 18 Jahre alten Niederländer, doch Verstappen verteidigte sich geschickt. In Runde 39 aber zahlte sich die Hartnäckigkeit Rosbergs aus. Verstappen hatte kurz zuvor schon über Reifenprobleme geklagt, nun musste er den Mercedes passieren lassen. Rosberg machte sich danach zwar noch an die Aufholjagd auf den enteilten Hamilton. Doch fünf Runden vor Ende bemerkte er plötzlich das folgenschwere Getriebeproblem.

Auch für den viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel setzte sich die Serie von Enttäuschungen fort. Wie schon in Österreich musste der Hesse wegen eines Getriebewechsels fünf Plätze weiter hinten starten und kam nicht über Platz neun hinaus, nachdem er zudem noch wegen eines überharten Überholmanövers eine Zeitstrafe kassierte. "Das war nicht unser Tag, es waren nicht unsere Bedingungen. Das Auto war schwer zu fahren", erklärte Vettel. In der Gesamtwertung rutschte der 29-Jährige damit auf Rang fünf hinter Teamkollege Kimi Räikkönen und Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo zurück. Als Siebter sicherte sich auch der Rheinländer Nico Hülkenberg im Force India noch sechs WM-Punkte. Dagegen war für Pascal Wehrlein im Manor das Rennen schon nach sieben Runden beendet.

Nach Spielberg war das erste Rennen unter verschärften Verhaltensregeln für Hamilton und Rosberg mit Spannung erwartet worden. Einmal mehr stand das Duo in der ersten Startreihe nebeneinander, für den Fall einer erneuten Kollision hatte die Teamführung beiden knallharte Konsequenzen angedroht. Doch das Duell in der ersten Kurve fiel aus. Weil es bis kurz vor Rennbeginn heftig geregnet hatte und große Wasserpfützen auf der Strecke standen, ordneten die Rennkommissare einen Start hinter dem Safety Car an.

Kurz nachdem das Rennen in der siebten Runde freigegeben war, strandete Debütant Wehrlein mit seinem Manor im Kiesbett. "Ich wollte noch mit den Regenreifen draußen bleiben, aber ich habe noch nicht so viel Erfahrung und habe da der Entscheidung des Teams vertraut", erklärte Wehrlein sein frühes Aus. Hinter dem souverän führenden Hamilton musste Rosberg nach einem kleinen Fahrfehler Jungstar Verstappen Platz zwei überlassen. Vettel konnte sich nicht aus dem Mittelfeld befreien. Und Force-India-Mann Hülkenberg fuhr, wie zuletzt so oft, hinter seinem Stallrivalen Sergio Perez.

(dpa/sid)
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