Rolle rückwärts Formel 1 auch in Bahrain mit dem umstrittenen Qualifying

Düsseldorf · In den letzten Minuten des Qualifyings kämpfen die Formel-1-Fahrer um die besten Plätze in der Startaufstellung. Manchmal steht die Reihenfolge erst nach Ablauf der Zeit fest, weil einige Piloten ihre Runden noch beenden dürfen.

Formel 1 2016: Qualifying-Duelle der Teams
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Quali-Duelle aller Formel-1-Teams 2016

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Foto: afp, ww/DD/ia

Doch am vergangenen Samstag in Melbourne machten sich zahlreiche Fans schon fünf Minuten vor Ende auf den Heimweg, weil die Fahrer ihre Autos verlassen hatten. Reifenschonen fürs Rennen war angesagt.

"Ziemlicher Müll", kritisierte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff die erst wenige Tage vor Saisonstart verabschiedete Neuerung - und er stand mit seiner vernichtenden Kritik nicht alleine da. Der neue Modus sollte mehr Spannung bringen und sorgte nur für Frust, Kritik und Langeweile. Am 2. April in Bahrain würde man zur alten Regelung zurückkehren, so die Überzeugung im Fahrerlager am Tag danach. Doch die Mitglieder der Formel-1-Kommission, gebildet von Vertretern des Automobil-Weltverbandes (Fia), der Teams, Rennveranstalter, Sponsoren und der die Königsklasse ausrichtenden Agentur Formula One Management (FOM), konnten sich nicht - wie nötig einstimmig - auf die Rückkehr zum alten Format einigen. "Da niemand weiß, was das Richtige ist, haben wir beschlossen, alles so zu belassen und nach dem Rennen noch einmal darauf zu schauen", sagte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Demnach wird auch in Bahrain in allen drei Durchgängen nach einer bestimmten Zeit alle 90 Sekunden der jeweils langsamste Fahrer sofort ausscheiden.

Schon vor dieser Entscheidung hatte die Fahrergewerkschaft, deren Chef der ehemalige Formel-1-Pilot Alexander Wurz ist und deren Sprecher Sebastian Vettel (Ferrari) und Jenson Button (McLaren) sind, massive Kritik geübt. "Wir haben den Eindruck, dass einige Regeländerungen - ob sie sportlicher oder technischer Natur beziehungsweise geschäftlich begründet sind - zerstörerischen Einfluss haben. Sie gehen die wirklichen Probleme unseres Sports nicht an und setzen den langfristigen Erfolg aufs Spiel", stand im offenen Brief. Ob er Wirkung zeigt, bleibt abzuwarten.

(RP)
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