Eishockey-WM Russland um Slowakei spielen um den Titel

Helsinki · Rekordweltmeister Russland und Außenseiter Slowakei spielen bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2012 um den Titel.

 Jewgeni Malkin wird von seinen Teamkollegen gefeiert.

Jewgeni Malkin wird von seinen Teamkollegen gefeiert.

Foto: dpa

Im Finale am Sonntag (19.30 Uhr/Sport1) sind die Russen haushoher Favorit, nachdem die Sbornaja angeführt vom überragenden Dreifachtorschützen Jewgeni Malkin (16., 20. und 38.) Co-Gastgeber und Titelverteidiger Finnland im Halbfinale mit 6:2 (2:1, 2:0, 2:1) nicht den Hauch einer Chance gelassen hatte.

Die Slowaken zogen dank des 3:1 (1:0, 0:1, 2:0) im "Bruder-Duell" gegen Tschechien zehn Jahre nach ihrem bislang einzigen Titelgewinn überraschend wieder in ein WM-Endspiel ein. Schon beim sensationellen WM-Triumph 2002 hieß der Finalgegner Russland.

Finnland und Tschechien kämpfen im kleinen Finale (15.00 Uhr) um Bronze. Da eine Runde zuvor bereits der zweite Gastgeber Schweden ausgeschieden war, setzte sich der "Heimfluch" der WM-Ausrichter fort: Seit Russland 1986 ist es keiner Mannschaft mehr gelungen, Gold im eigenen Land zu gewinnen.

Bei den Russen war NHL-Topscorer Malkin der überragende Spieler. "Meine Sturmkollegen haben mir sehr geholfen, man kann keine Tore alleine schießen", sagte der Profi der Pittsburgh Penguins. Nachdem die Finnen vor 13.000 Zuschauern in der ausverkauften Hartwall Arena in Helsinki durch einen abgefälschten Schuss von Janne Niskala in Führung (8.) gegangen waren, drehte Malkin mit seinen Turniertreffern Nummer acht und neun noch im ersten Drittel die Partie.

In der 27. Minute verschwand Malkin, der mit einer leichten Fingerverletzung ins Spiel gegangen war, nach einem Check gegen die Bande angeschlagen für kurze Zeit in der Kabine. In seiner Abwesenheit übernahm Supersta Alexander Owetschkin die Verantwortung und traf zum 3:1. Später machte Malkin mit dem dritten Treffer seinen Hattrick perfekt, es flogen der Tradition folgend ein paar Kopfbedeckungen aufs Eis. Anschließend trafen noch Denis Kokarew (42.) und Sergej Schirokow (49.) für Russland sowie Mikael Granlund (57.) für die Finnen.

Granlund war noch vor einem Jahr bei der WM in der Slowakei im Halbfinale gegen Russland der Held gewesen. Damals hatte er mit einem sensationellen "Lacrosse-Tor" den vielleicht schönsten Treffer der letzten Jahre geschossen und sein Team dadurch ins Finale geführt.

Das zweite Halbfinale in Helsinki war lange Zeit geprägt vom gegenseitigen Respekt. Am Ende war der slowakische Altstar Miroslav Satan, einer von insgesamt zwei 2002-Weltmeistern im aktuellen Kader, mit einem Doppelpack (16. und 41.) maßgeblich am Finaleinzug beteiligt. Außerdem traf Libor Hudacek (45.) für die Slowakei, die sich bereits jetzt für die enttäuschende Heim-WM vor einem Jahr mit dem Aus in der Zwischenrunde rehabilitiert hat. Für die schwachen Tschechen war Michael Frolik zum zwischenzeitlichen 1:1 (31.) erfolgreich.

(sid)
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